Landeck prüft ein Bettelverbot

Bgm. Wolfgang Jörg:  "Ein Bettelverbot wird sachlich und korrekt geprüft."
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LANDECK (otko). LANDECK (otko). Der Erlass eines Bettelverbots in Landeck wird kontroversiell diskutiert.
WOLFGANG JÖRG: "Das Betteln im Umfeld des Frischemarktes wurde an uns herangetragen und es gibt immer wieder Beschwerden von Besuchern. Wir haben das Thema im Stadtrat beraten und es wurde mehrheitlich beschlossen, dass man die Hintergründe prüft. Wenn der Gemeinderat ein Bettelverbot beschließt, dann muss es rechtlich einwandfrei und auch wasserdicht sein. Mittlerweile wurde ein Ermittlungsverfahren eingeleitet, wo Stellungnahmen der Bundespolizei und der Stadtpolizei eingeholt werden. Ein Bettelverbot wird man aber auf eine bestimmte Zeit und ein bestimmtes Gebiet eingrenzen müssen."

Am Freitag ist eine Kundgebung gegen ein Bettelverbot geplant.
"Persönlich glaube ich aber, dass es sich beim Frischemarkt um ein organisiertes Betteln handelt und das gespendete Geld von Hintermännern abkassiert wird. Den Leuten zu helfen, ist natürlich ein Grundgedanke und steht außer Zweifel, aber organisierte Dinge gehen nicht. Die Stadtgemeinde erfüllt weiterhin ihre sozialen Aufgaben und als Bürgermeister habe ich wiederholt Bedürftige mit Spendengeld unterstützt, das zum Beispiel von der Bruderschaft St. Christoph stammt."

Für eine Begegnungszone in der Malserstraße sind auch heuer 350.000 Euro budgetiert.
"Vergangenes Wochenende haben wir uns in Glurns und Mals zusammen mit regioL und Vertretern aus anderen Gemeinden die Gestaltung und Revitalisierung von Ortskernen angeschaut. Die Idee der Begegnungszone ist aber mit allen Beteiligten zu erörtern, deren Meinungen einzuholen und in einem sauberen Prozess zu klären. Zudem sollen auch die Ideen der Leistungsgemeinschaft einfließen und wie diese mit einem möglichen Radweg koordiniert werden können. Wir gehen die Sache Schritt für Schritt an. Fakt ist aber, dass es Begleitmaßnahmen braucht, da Asphaltieren alleine zu wenig ist."

Stichwort Radweg: Wie geht es hier weiter?
"Ein Radweg ist eine wichtige Sache für alle und hier hat sich der TVB mit seiner Vorarbeit verdient gemacht. Der TVB übernimmt die Trägerschaft und im Finanzausschuss wurde nun ein prozentueller Finanzierungsschlüssel beschlossen, damit das Förderansuchen an das Land gestellt werden kann. Schlussendlich muss aber darüber nachgedacht werden, was machbar ist und was finanziell, städtebaulich oder verkehrstechnisch nicht umsetzbar ist – hier braucht es sicherlich ein Abspecken."

Wie sieht der weitere Fahrplan beim geplanten Umbau der VS Angedair aus?
"Die Offerteröffnung für einige Gewerbe hat bereits stattgefunden. Derzeit werden diese überprüft und am 13. Februar findet die nächste Sitzung der Arbeitsgruppe statt. Die Schätzungen haben aber gut gepasst, obwohl es da und dort Ausreißer gibt. Der geplante Baubeginn ist nach Ostern. Derzeit laufen auch noch Gespräche mit den Schulen und mit dem Land wegen der Schulbusse für die Übersiedlung während der Bauphase."

Wird die Jungunternehmerförderung der Stadtgemeinde verlängert?
"Es gibt bereits neue Ansuchen. Angedacht ist eine Verlängerung der Förderrichtlinie, aber es braucht noch die entsprechenden Beschlüsse."

Wie ist der aktuelle Stand in Sachen Parkraumbewirtschaftung und Wohnungsverkauf Brixnerstraße?

"Für den geplanten Wohnungsverkauf warten wir noch auf Angebote für die Gutachten. Bei der Ausdehnung der Parkraumbewirtschaftung wird an den Verordnungen gearbeitet."

Gibt es bereits Pläne für die Nachnutzung des Pendlerparkplatzes?

"Der Erwerb des Pendlerparkplatzes durch die Stadtgemeinde um 2,5 Millionen Euro ist eine erfreuliche Sache. Anstelle der jährlichen 90.000 Euro an Pachtzahlungen für den bis 2033 laufenden Vertrag können wir dieses Geld in Eigentum investieren. Die Nachnutzung des 7.259 Quadratmeter großen Areals in der Kernzone ist aber noch offen.
In Sachen 'Kofler-Areal' laufen derzeit Gespräche und der Planungsausschuss ist involviert. Bei einer vernünftigen Nutzung ist das Areal nach der geplanten Firmen-Absiedlung eine große Chance für die Stadt."

Sind weitere Grundankäufe geplant?

"Auch in Sachen Projekt- und Strukturentwicklungsgenossenschaft (PSG) sowie Standortzentrum Landeck-Zams ist einiges in Bewegung. Mit Marco Fehr haben wir dort einen rührigen Mann, der viel unterwegs ist und einiges bewirkt hat. Es gibt auch weiterhin Besprechungen und Sitzungen über Flächenmanagement."

Interview: Othmar Kolp

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