Finanzielle Durststrecke für Pians
Aufgrund des Finanzlochs im Pianner Haushalt wurde vom Gemeinderat eine Budgetsperre beschlossen. Die Liquidität ist aber nicht gefährdet.
PIANS (otko). Mit einer Postwurfsendung in Form einer amtlichen Mitteilung informierte Bgm. Harald Bonelli vor kurzem die Pianner Bevölkerung über die Finanzlage der Gemeinde. "Ein Kassasturz mithilfe der Gemeindeaufsicht am 11. Mai ergab, dass im ordentlichen Haushalt des Jahres 2016 eine ungedeckte Differenz von ca. 92.000 Euro besteht."
Nachdem das Haushaltsgleichgewicht nicht gegeben sei, sprach sich der Gemeinderat mit 11:0 Stimmen für eine sofortige Budgetsperre aus. "Sämtliche Zahlungen sind zu stoppen und dürfen erst nach ausdrücklicher Freigabe durch den Gemeinderat bedient werden. Darunter fallen auch alle Ermessungsausgaben der Gemeinde (wie diverse Zuschüsse und Subventionen) oder Investitionsausgaben", heißt es in dem Flugblatt weiter. Leider seien davon auch die Vereinsförderungen betroffen.
Magere Zeiten
Auf Nachfrage der BEZIRKSBLÄTTER betont Bgm. Bonelli, dass ein Nachtragshaushalt erstellt wurde und dass es durch die Aufnahme eines Kontokorrentkredits keine Liquiditätsprobleme gebe. "Wir haben bis auf die laufenden Ausgaben alles eingefroren. Aufgrund der prekären Finanzsituation müssen wir aber sparen und es stehen magere Zeiten bevor. Wir versuchen nun mit wenig Aufwand viel zu erreichen", so der Dorfchef. Obwohl es finanziell aufwärts gehe, sei das Ziel noch nicht erreicht. Einen Rückschlag dürften die Bemühungen auch durch die Lattenbachmure erhalten haben. "Ohne diese zusätzlichen Kosten, die nun auf die Gemeinde zukommen, wären wir sicherlich in der Lage gewesen bis Jahresende die Vereinssubventionen auszuzahlen", bedauert Bonelli.
Keine Schuldzuweisungen
In Sachen Schuldzuweisungen übt sich der Dorfchef in Zurückhaltung: "Es ist uns nicht gelungen Projekte, die über den ordentlichen Haushalt abgewickelt wurden, zu decken. Ich will hier niemandem einen Vorwurf machen. Wichtig ist, dass nun alle an einem Strang ziehen damit wir diese Situation meistern."
Auch Andreas Walser von der Gemeindeaufsicht der BH Landeck sieht keinen Anlass zu Vorwürfen oder Schuldzuweisungen. Auch sei kein Vorsatz für die aktuelle Finanzklemme feststellbar. Im Vorjahr lag der Verschuldungsgrad der Gemeinde bei 42 Prozent.
Für die Ursachen der Finanzklemme ortet Walser eine unglückliche Verkettung: "Einzelne sinnvolle und notwendige Projekte wurden nicht ganz ausfinanziert. Zudem hat der Voranschlag 2016 nicht ganz gepasst, da einige Budgetansätze zu knapp kalkuliert wurden. Leider sind die Dinge nicht so gekommen wie geplant." Im Nachtragshaushalt, der mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt worden sei, seien diese Positionen nun korrigiert worden.
Auch der Gemeinderevisor sieht derzeit keinen Liquiditätsengpass. "Der Kontokorrentkredit muss aber wieder abgebaut werden. Wir hoffen nun, dass das Jahr aber doch finanziell besser für die Gemeinde läuft", so Walser.
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