Direktorposten per Bescheid

Das lange Prozedere in der Bestellung eines Schulleiters für das Herta Reich Bundes- und Bundesrealgymnasium Mürzzuschlag hat ein Ende gefunden. Der Bundesverwaltungsgerichtshof bestellte nach den langen Verfahren jetzt Heimo Hirschmann zum Direktor des Gymnasiums.
"Es war eine schwierige Zeit und es hat nur funktioniert, weil ein Großteil des Lehrkörpers voll mitgezogen hat und das macht das Arbeiten und Durchhalten leichter", sagt Hirschmann. "Trotz der widrigen Umstände konnte die Schulentwicklung vorangetrieben werden und wir haben die Schul-Umbenennung in Herta Reich Gymnasium durchgeführt, sind Unesco-Schule geworden und haben u.a. die schulautonome Unterstufe eingeführt", so Hirschmann weiter.
Aber zurück, als 2010 der Schulleiterposten vakant wurde, gaben, die am Gymnasium langjährig tätigen Lehrkräfte Heimo Hirschmann und Ingrid Köck beim Landesschulrat ihre Bewerbung ab. Bei einem Hearing (Assessment) beurteilte die Jury Heimo Hirschmann als "sehr gut geeignet" und Ingrid Köck als "gut geeignet". Erste Unstimmigkeiten, sowohl bei den Lehrern als auch im Kollegium des Landeschulrates, waren die Folge. Landesschulpräsident Wolfgang Erlitz schlug dem Kollegium des Landesschulrates Hirschmann als Schulleiter vor. Das Kollegium folgte dem Vorschlag des Präsidenten, reihte Hirschmann an die erste Stelle und leitete den Vorschlag an das Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur weiter. Daraufhin wurde Hirschmann mit der provisorischen Schulleitung betraut.

Berufung - Beschwerde
Für Ingrid Köck war dies ein Anlass, bei der Bundes-Gleichbehandlungskommission Berufung einzulegen. Stellungnahmen hin und Stellungnahmen her. Die damals zuständige Ministerin Claudia Schmid schlug Hirschmann und Nachfolgeministerin Gabriele Heinisch-Hosek Köck als Schulleiter vor. "In dieser Zeit", so Hirschmann, "war es für mich besonders schwer, weil immer das Damoklesschwert über mir hing, bleibe ich Schulleiter oder nicht." "Unterstützung kam von der Familie", sagt Hirschmann und zeigt auf einen Zettel seiner Kinder an der Bürowand mit dem Spruch von Bertolt Brecht: "Wo Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht." Schließlich bestellte per Dekret vom 23. Dezember 2014 Bundespräsident Heinz Fischer Heimo Hirschmann zum Direktor. Köck ließ die Angelegenheit nicht ruhen und legte abermals Beschwerde ein.
Am 11. November wies nun das Bundesverwaltungsgericht die Beschwerde von Köck formal juristisch ohne Parteienstellung ab. "Es gab keine inhaltliche Entscheidung und damit ist die Angelegenheit vom Tisch", betont Köck, die ihren Lehrerberuf weiterhin gerne ausüben wird. Hirschmann als nun definitiver Direktor, aber auch Köck, wünschen sich jetzt nur eines, zurück zu einer guten Zusammenarbeit und die Fortsetzung der bisherigen Schulentwicklung zum Wohle der 538 Schüler des Gymnasiums.
^Heinz Veitschegger

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Die Gemeinde Kapfenberg wird feierlich zur Stadt erhoben, April 1924. | Foto: Pachleitner/Archiv Stadt Kapfenberg
3

Kapfenberg Spezial: 100 Jahre Stadt Kapfenberg
Kapfenberg wird feierlich zur Stadt erhoben

Die Stadt Kapfenberg feiert heuer ihren 100. Geburtstag. Exakt am 13. April 1924 wurde die Marktgemeinde Kapfenberg zur Stadt erhoben. KAPFENBERG. "Mit Erlass des österreichischen Bundeskanzleramtes vom 4. März 1924, Zahl 43.841/8, wurde die Marktgemeinde Kapfenberg unter Einbeziehung de Ortschaften Diemlach, St. Martin, Siebenbrünn und Winkel zur Stadt erhoben. Aus diesem Anlass wurde am 13. April 1924 eine Festsitzung des Gemeinderates abgehalten, zu welcher Vertreter der Landesregierung, der...

  • Stmk
  • Bruck an der Mur
  • Angelika Kern

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.