Wieder massive Unwetter mit Hagel und Überschwemmungen im Bezirk Oberwart
Nachdem bereits mehrmals schwere Unwetter den Bezirk heimsuchten, traf zu Mariä Himmelfahrt der nächste Wetterschlag weite Gebiete im Bezirk Oberwart mit Hagel und Starkregen.
BEZIRK OBERWART. Wieder trafen weite Teile des Bezirks Oberwart am frühen Montagnachmittag schwere Unwetter mit massivem Hagel und Starkregen.
Vor allem der Raum Großpetersdorf war wieder besonders betroffen, aber auch Gebiete rund um den Eisenberg/Deutsch Schützen bis Kohfidisch blieben diesmal vom Hagel nicht verschont.
Gebietsweise war die Landschaft - von Bad Tatzmannsdorf über Altschlaining und Kotezicken bis Deutsch Schützen - wieder winterlich anzusehen.
Die Straße zwischen Großpetersdorf und Kleinpetersdorf wurde nach einer starken Überflutung gesperrt.
"Superzelle" über Wolfau
Auch im Westen des Bezirks Oberwart und Norden des Bezirks Oberwart gab es heftige Gewitter mit Hagelunwetter. Im Raum Markt Allhau/Wolfau, wurden ebenso Felder und Straßen überflutet. Mehrere Feuerwehren waren dort im Einsatz.
"Über Wolfau sahen wir eine sogenannte "Wallcloud" (tief hängende Wolkenformation bei einer Superzelle), welche auf ein besonders heftiges Gewitter hinweist. Solche Bilder kennt man sonst eher aus den USA (jeder Tornado ist die Folge einer derartigen Superzelle). Das Gewitter selbst brachte bei uns Starkregen, Hagel bis 4 cm und Sturmböen", berichtet Moritz Pimperl aus Wolfau.
In Pinkafeld gab es einige Feuerwehreinsätze. "Das Hagelunwetter bei uns hat um 13.30 Uhr begonnen und etwa eine halbe Stunde gedauert. Kanäle wurden verstopft und es kam zu kleinräumigen Überflutungen - vor allem auch bei Kellern und Garageneinfahrten“, schildert Kurt Tripamer, Kommandant der Stadtfeuerwehr Pinkafeld.
Die Feuerwehr Neustift a.d.Lafnitz forderte zusätzliche Sandsäcke an, da die Lafnitz über die Ufer zu steigen drohte.
"Alles kaputt"
Abermals war auch die Landwirtschaft massiv betroffen. Nach Frost, mehrfachem Hagel und auch Überschwemmungen hinterließ auch diesmal das Unwetter unglaubliche Folgen.
"Es ist für heuer endgültig vorbei. Alles kaputt!", war Jungwinzer Markus Faulhammer aus Deutsch Schützen fassungslos. "Ja, das war's! Leider", pflichtete Stephan Oberpfalzer, ebenfalls Winzer in Deutsch Schützen, bei.
Auch in St. Martin i. d. Wart gab es einigen Schaden. "Der Hagel war innerhalb weniger Minuten etwa 30cm hoch. Die Gartenarbeit ist für dieses Jahr beendet. Auf Hecken-, Beet-, Wild- und Kletterrosen sind kaum noch Blätter und Blüten, Marillen- und Kirschbaum schauen armselig aus. Lavendel und Bambus sind arg in Mitleidenschaft gezogen", berichtet Gerald Schmalzer.
Über 800.000 Euro Schaden
Nach raschen Schätzungen der Hagelversicherung ist der Schaden erneut beträchtlich. Es werde von rund EUR 800.000 Schäden an landwirtschaftlichen Kulturen ausgegangen – so LR Verena Dunst. Die Schäden in dieser Unwettersituation sind vor allem an Mais-, Kürbis- und Weinkulturen aufgetreten. Betroffen war auch der Uhudler.
„Wir zahlen jährlich rund 3 Millionen Euro an Prämienbezuschussung an die Hagelversicherung Österreich - im heurigen Jahr sind es sogar über 3,5, Millionen Euro. Das sind 25 % der Prämien, die unsere AgrarproduzentInnen und WinzerInnen ansonsten selbst zu tragen hätten“, betont Agrarlandesrätin Verena Dunst die Hilfestellung des Landes hinsichtlich des Risikos Hagel. Ebenso werden 25 % der Prämien vom Bund bezuschusst.
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