Bergrettung: Schwieriger Sucheinsatz in Krimml / Neukirchen
OBERPINZGAU. Bergretter aus Neukirchen, Krimml und Prägraten (Osttirol) suchten in der Nacht von Samstag auf Sonntag nach einem vermissten Bergsteiger im Bereich Maurertörl. Der Deutsche hatte sich im hochalpinen Gelände komplett verstiegen.
Zahlreiche Gletscherspalten
Der vermisste 51-jährige Erfurter war am Samstag, 25. Juli, gemeinsam mit einer Deutschen Alpenvereinsgruppe bestehend aus sechs Bergsteigern von der Kürsingerhütte (Neukirchen am Großvenediger) in Richtung Warnsdorfer Hütte (Krimml) unterwegs gewesen. Beim Anstieg zum Krimmler Törl (2776m) verließ der Mann gegen 11:30 Uhr die Gruppe und wollte alleine über das Maurertörl Richtung Essener-Rostocker Hütte (2207m, Osttirol) gehen. Dieser Anstieg ist aufgrund von zahlreichen Gletscherspalten nicht unproblematisch.
Die Bergrettung alarmiert
Die Bergsteigergruppe kam gegen 16:00 Uhr bei der Warnsdorfer Hütte an. Als sie am Abend erfuhren, dass ihr Bergkamerad bei der Essener-Rostocker-Hütte nicht angekommen war, alarmierte der Hüttenwirt der Warnsdorfer Hütte gegen 20:00 Uhr die Bergrettung.
Der Wirt - selbst Bergretter - startete in Begleitung anderer Bergsteiger eine erste Suche. Ebenso suchten Bergretter und Alpinpolizisten aus Krimml, Neukirchen und aus Prägraten (Osttirol) nach dem Vermissten.
Aufgrund widrigster Wetterbedingungen gestaltete sich die Suche als sehr schwierig. Der gesamte Einsatzverlauf war nur mittels GPS Orientierung möglich. Eine Handypeilung über das LKA Salzburg brachte keine Ergebnisse.
Ein Licht in der Dunkelheit
Nach Mitternacht entdeckten die Bergretter durch einen kurz aufreißenden Nebel in einer Felswand auf der Osttiroler Seite des Hinteren Maurerkeeskopfes (3311m) ein Licht in der Dunkelheit. Bergretter aus Neukirchen stiegen im Schneesturm über schwieriges Gelände so nahe wie möglich zu diesem Bereich, wo das Licht gesehen worden war und konnten mit zum Deutschen Rufkontakt herstellen.
Rettung mit dem Polizeihubschrauber
Ein Zustieg zu diesem Gelände war allerdings unmöglich und die Neukirchener und Prägrater Bergretter mussten eine Bergung gegen 2 Uhr abbrechen. Der 51-jährige Deutsche wurde am frühen Morgen von der Besatzung eines Polizeihubschraubers geborgen.
Am Einsatz waren 33 Bergretter und vier Alpinpolizisten beteiligt.
Fotos: Bergrettung Neukirchen, Hans-Peter Breuer
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