Junge Grüne Purkersdorf: "Kein Raum dem Faschismus!"
Anlässlich des Tags der Befreiung am 08.05. fordern die Jungen Grünen Purkersdorf die Entfernung des umstrittenen Weinheber-Denkmals auf der Feihlerhöhe.
PURKERSDORF (red). Den diesjährigen Tag der Befreiung nahmen die Jungen Grünen Purkersdorf zum Anlass, um mit einer Aktion auf die, ihrer Ansicht nach, teilweise noch immer ausstehende Entnazifizierung der österreichischen Gedenkkultur hinzuweisen.
„Gerade in einer Zeit, in der die Rechten wieder am Vormarsch sind, ist die Politik mehr denn je gefordert, ein Zeichen gegen menschenfeindliche Denkweisen zu setzen“, fordert Miriam Üblacker, Sprecherin der Jungen Grünen Purkersdorf. „Dazu gehört auch das konsequente Vorgehen gegen nationalsozialistisches Gedankengut im öffentlichen Raum, um jegliche Form der Wiederbetätigung klar abzulehnen. Denn wie schon Brecht treffend schrieb: ‚Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem dies kroch‘.“
Konkreter Anlass für die Aktion ist für die Jungen Grünen ein umstrittenes Denkmal auf der Feihlerhöhe, welches dem Lyriker Josef Weinheber gewidmet ist. „Josef Weinheber war ein überzeugter Nationalsozialist, der bereits 1931 der NSDAP beitrat. Dass ihm dennoch auch im Jahr 2016 ein Denkmal gewidmet ist, stellt für uns den Unwillen zur Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit unter Beweis.“ Zwar gibt es seit 2014 eine Plakette, welche auf die nationalsozialistische Gesinnung des Lyrikers aufmerksam machen soll, jedoch ist diese für Üblacker eine Farce. „Die kryptische Anspielung auf ein Gedicht, welches Weinhebers nationalsozialistische Überzeugungen zum Thema hat, regt keinesfalls zur kritischen Auseinandersetzung mit dem Denkmal an. Nur durch Recherchearbeit ergibt sich aus den Worten ‚Weinheber, den großen Lyriker, zog es zu denen, die marschierten‘ ein Hinweis auf dessen faschistische Einstellungen.“
Anstatt halbherziger Erklärungsversuche wollen die Jungen Grünen deswegen die gänzliche Entfernung des Denkmals sehen. „Hier ist die Politik gefragt zu zeigen, dass in Österreich längst kein Platz mehr für nationalsozialistisches Gedankengut besteht“, ist Üblacker überzeugt. „Es darf nicht länger auf den Mantel des Vergessens gehofft werden und Entscheidungen verschleppt werden. Das Denkmal muss weg – und zwar jetzt!“
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