Priester-EM: Portugiesen stürmten in St. Pölten zum Sieg

ST. PÖLTEN (dsp/red). Für St. Pölten war es wohl ein Rekord: Noch nie waren wohl so viele Priester in der niederösterreichischen Hauptstadt wie in der Woche vom 23. bis 27. Februar. Da war zum einen die diözesane Priesterstudientagung mit über 100 Geistlichen, die sich mit der diözesanen Initiative „Bibel.bewegt“ beschäftigten. Und da war ein „Jahrhundertereignis“ wie manche Medien schrieben: 220 Priester aus 16 Nationen kickten um den Halleneuropameisterschaftstitel.

Organisator war Johann Wurzer ein baumlanger, bärtiger Priester mit langen Haaren. Der Pfarrer von Ybbs an der Donau ist auch Kapitän der österreichischen Auswahl und Tormann. Traditionell schwört er seine Mannen mit einem dreifachen „Halleluja“ ein. Doch im St. Pöltner Sportzentrum Niederösterreich hörte man auch von vielen anderen Nationen liebevolle „Schlachtrufe“. Besonders lautstark waren die Polen und die Kroaten, die gleich mit einem ganzen Betreuerstab angereist waren.

Den Titelverteidigern aus Polen wurden auch die größten Chancen zugerechnet. Es hätte fast geklappt – das Endspiel ging knapp 0:1 gegen Portugal verloren. Neben den Portugiesen war wohl der Tormann der Ungarn einer der Stars des Turniert. Seine Vorderleute bewachten nicht nur das Tor, sondern achteten weiters auf ihren Keeper. „Die machen eine wahre Menschenmauer“, mokierte sich ein kasachischer Gegenspieler. Dabei würde der ungarische Tormann ohnehin eine gewisse Härte kennen, denn in jüngeren Jahren spielte er in der zweithöchsten ungarischen Klasse. Doch bei einem Bischof in den eigenen Reihen wollten die ungarischen Vorderleute so etwas wie einen Körperschutz darstellen.

Ein Fernsehteam fragte den 59-jährigen Bischof der südungarischen Diözese Szegedin-Tschanad, László Kiss-Rigó, ob dieser sich denn einfach so eine Woche frei nehmen könne? „Ein Bischof darf alles“, ruft ein gut aufgelegter ungarischer Mitspieler in die Kamera. Ja, der Schmäh ist gut gelaufen. Der Bischof führte Ungarn schließlich auf Platz 6.

Besonders interessiert waren die vielen Fans und Besucher am sportlichen Schicksal Deutschlands, das heuer erstmals teilnahm. Ergebnismäßig ist fürs nächste Jahr Luft nach oben, es wurde der 16. und letzte Platz. Ein wenig besser lief es für Österreich, das Rang 13 belegte. Der zweite Spieltag zog sich hin, die in Zeitnot geratenen Organisatoren kamen ins Schwitzen, als die Finalisten Portugal und Polen nicht und nicht aufhören wollten, heimische Lieder laut und inbrünstig zu singen. Trainiert und betreut wurden diese beiden Teams von ehemaligen Profis, da war viel von Ehrgeiz zu spüren.

Wie lief es für Johann Wurzer? Am ersten Tag entging er dem Spital trotz blutender Lippe nur knapp. Am zweiten Spieltag musste er dann doch ins Krankenhaus. Kühn warf sich der Tormann dem „Gegner“ entgegen und handelte sich eine Luxation ein. Keine zwei Stunden später war er schon wieder im Sportzentrum: Die Siegerehrung wollte er sich keinesfalls entgehen lassen. Und die Spieler aller Nationen waren ihm dankbar für alles und ließen ihn hochleben.

Resultat:
1. Portugal
2. Polen
3. Bosnien
4. Kroatien
5. Slowakei
6. Ungarn
7. Rumänien
8. Montenegro
9. Ukraine
10. Weißrussland
11. Slowenien
12. Italien
13. Österreich
14. Kasachstan
15. Albanien
16. Deutschland

Unterstützt wurde die EM vom Land Niederösterreich, von der Stadt St. Pölten, von der EVN, von der Diözeseansportgemeinschaft Östereichs, von den Firmen Schaufler, ZKW, Hypo uvm.

Nähere Infos unter www.priesterteam-austria.at

Fotos: Wolfgang Zarl

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