Seveso-III: Lösung für die Landecker Bevölkerung

Unterschriftenübergabe: LH Günther Platter, Bgm. Wolfgang Jörg und Reinhold Greuter, Sprecher "Zukunft Landeck".
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LANDECK (otko). Das Seveso-III-Anpassungsgesetz sorgt momentan für rauchende Köpfe in der Arbeitsgruppe des Landes. Dort werden von Experten "Anpassungsmaßnahmen" unter anderem auch für den Landecker Industriebetrieb Donau Chemie erarbeitet. Auch der Landecker Gemeinderat hat sich in einer außerordentlichen Sitzung am Montagabend (nach Redaktionsschluss) mit der Situation beschäftigt. "Wir rüsten uns mit raumordnungspolitischen Maßnahmen wie einer Bausperre auf dem Betriebsgelände", erklärt Bgm. Wolfgang Jörg.
Seit dem Beschluss des Seveso-III-Anpassungsgesetzes im Landtag herrscht in der Bezirksstadt unter der Bevölkerung über die Auswirkungen eine große Verunsicherung. Allen voran sorgt eine eventuelle Schutzzone, die aufgrund der Lagerung von gefährlichen Stoffen auf dem Betriebsgelände errichtet werden muss, für Unsicherheit. Abwertungen von Grundstücken werden befürchtet.

Keine Einschränkungen

Kurz vor Weihnachten hat die unabhängige Bürgerinitiative "Zukunft Landeck" eine Resolution vorgelegt und Unterschriften gesammelt. "Eine Schutzzone darf sich nur auf das Betriebsgelände der Donau Chemie beschränken. Durch den Seveso-III-Betrieb darf es auch keine Ein- und Beschränkungen bei Flächenwidmungsplänen und Bauvorhaben der Bevölkerung und der Betriebe geben", fasst Koordinator Reinhold Greuter die zentralen Forderungen der Resolution zusammen. Zudem dürfen auch die dadurch entstehenden Kosten nicht auf die Bevölkerung abgewälzt werden, sondern sind von der Donau Chemie alleine zu tragen.
Innerhalb von drei Wochen sammelte die Bürgerinitiative 1.770 Unterschriften. Am Freitagnachmittag wurde das dicke Unterschriftenpaket Bgm. Dr. Wolfgang Jörg übergeben. "Es wird aber ein harter Weg. Wir brauchen das Land Tirol bei der Unterstützung unserer Bestrebungen, die Schutzzone zu reduzieren. Wir streben aber weiterhin ein gemeinsames Miteinander mit der Donau Chemie an", so Jörg.

Volle Unterstützung

Schließlich wurden am Samstag die Unterschriften im gut besuchten Sitzungssaal des Rathauses auch an LH Günter Platter überreicht. "Die EU-Richtlinie Seveso-III können wir nicht aufhalten und die Donau Chemie wird ab 1. Juni ein Seveso-III-Betrieb. Ich kenne die Dimensionen der Sorgen der Bevölkerung und habe das Thema zur Chefsache erklärt", betonte Platter. Die Resolution habe seine volle und inhaltliche Unterstützung. "Unser Ziel ist es, dass die Grenze der Schutzzone innerhalb des Betriebsgeländes bleibt. Derzeit werden von Experten bauliche Lösungen erarbeitet und geprüft. Allerdings muss die Donau Chemie auch Geld dafür in die Hand nehmen", so Platter.
Über Details der Maßnahmen und den Zeitpunkt der Veröffentlichung wollte er vorerst nichts sagen: "Ein qualitätsvolles Ergebnis ist wichtiger."

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