Rafter-Protestfahrt: "Eldorado Sanna erhalten"

Mit einer Protestfahrt auf der Sanna wurde gegen das Kraftwerk mobil gemacht.
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PIANS/LANDECK (otko). Ein gemeinsames Zeichen gegen das geplante Wasserkraftwerk an der Sanna setzten vergangenen Samstag der Tiroler Raftingverband in Zusammenarbeit mit den Outdoorfirmen. Beim ersten "Sanna Riverfest" nahmen laut Veranstaltern rund 300 Padler (Rafter und Kajakfahrer) aus dem In- und Ausland an einer gemeinsamen Protestfahrt auf der Sanna teil.
Zudem wurden kostenlose Rafting-Fahrten für die Bevölkerung angeboten. Auch die TVB TirolWest-GF Andrea Weber sowie der Landecker Stadtrat Mathias Niederbacher (SPÖ) und GR Peter Vöhl (ÖVP) fuhren bei der Protestfahrt mit. Im Anschluss wurde das Sannafest beim Sport Camp Tirol mit Livemusik und einem Barbecue gefeiert.

"Rettet die Sanna"

Bei den Ansprachen machten die verschiedenen Interessengruppen gegen das Kraftwerk mobil. Andy Murray, Betreiber vom Sport Camp Tirol, betonte, dass mit dem Kraftwerk die ganze Flussstrecke vernichtet wird. "Die geplanten Kraftwerke im Tiroler Oberland graben uns das Wasser in einem einzigartigen Wildwassereldorado ab", zeigte Murray auf.
Auch Wildwasserpionier Fuzzi Huber verwies auf den Aufbau des Outdoortourismus: "Wir haben hier viele nationale und internationale Wettbewerbe durchgeführt. Unsere Flüsse haben ein großes touristisches Potential."
Marcel Pachler, Obmann des Tiroler Raftigverbandes, verwies auf die Gefährdung von 500 saisonalen und 100 Ganzjahresarbeitsplätzen. "Die Wertschöpfung bleibt in der Region. Mit dem Verlust der einzigartigen Sanna verlieren wir unsere Seele", erklärte Pachler.
Der Landecker Vizebgm. Manfred Jenewein (SPÖ) zeigte in seinen Grußworten Verständnis. "Die Gemeinden haben eine Entscheidung über eine Kraftwerks-Beteiligung zu fällen. Wir hören uns beide Seiten an und prüfen die Argumente in aller Ruhe genau."

Wildwasserregion

Für TVB-GF Andrea Weber ist die Ferienregion TirolWest geprägt vom Wildwassersport. "Sonst geben wir für Infrastruktur viel Geld aus und bei der Sanna sägen wir uns selbst den Ast ab. Wir sind nicht gegen die Wasserkraft, aber der Wildwassersport muss auch gewährleistet werden", so Weber.
Werner Senn, Sprecher der Kajaksportler, meinte, dass das Sannakraftwerk aufgrund des niedrigen Strompreises aus wirtschaftlicher Sicht absolut zum Scheitern verurteilt sei: "Wir haben nicht zu wenig Strom, sondern zu viel."
Auch die Pianner "Bürgerinitiative für Sicherheit an der Sanna und Lattenbach", der Fischereiverband, die Naturfreunde und der WWF solidarisierten sich mit den Wassersportlern.

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