Wie demenzfreundlich ist Innsbruck

Georg Schärmer (Caritas), Kerstin Egger (Volkshilfe), Reinhard Griener (ISD), Doris Feurstein (Stiftung Nothburgaheim und Wolfgang Dolzer (Pflegender Angehöriger – Jesuitenorden)
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  • Georg Schärmer (Caritas), Kerstin Egger (Volkshilfe), Reinhard Griener (ISD), Doris Feurstein (Stiftung Nothburgaheim und Wolfgang Dolzer (Pflegender Angehöriger – Jesuitenorden)
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(cia). Seit einem Jahr besteht die „Plattform für eine demenzfreundliche Stadt Innsbruck". Sie hat es sich zum Ziel gesetzt, Demenz als eine normale Erkrankung in der Öffentlichkeit zu verankern und den Bedürfnissen der Betroffenen bzw. ihrer betreuenden Angehörigen eine Stimme zu verleihen. Jede der beteiligten Organisationen bringt ihre Fachexpertise mit ein und schafft so ein dichtmaschiges Netz an Information, Beratung, mobiler bzw. stationärer Betreuung, ehrenamtlicher Entlastung und Gesprächs- und Austauschmöglichkeiten.

Aktion „Lassen Sie sich den Weltalzheimertag schmecken?“

Am Weltalzheimertag, dem 21. September, verteilt die „Plattform für eine demenzfreundliche Stadt Innsbruck" an Bus- und Straßenbahnhaltestellen in Innsbruck Kipferl an Passantinnen und Passanten. Mit dem Slogan „Lassen Sie sich den Weltalzheimertag schmecken“ soll Irritation geweckt werden und sensibilisiert werden. Menschen mit Demenz sind nach außen hin, zumindest in den ersten Phasen, nicht oder nur schwer zu erkennen. Sie fallen durch ihr Verhalten auf. Sie sind Teil des öffentlichen Lebens, fahren mit dem Bus, gehen einkaufen, machen eine Besorgung in der Apotheke oder in der Bank.

Was ist Demenz?

Demenz ist die Folge einer meist fortschreitenden, chronischen Erkrankung des Gehirns. Sie betrifft das Denken, die Orientierung, die Auffassung, das Rechnen, die Lernfähigkeit und das Urteilsvermögen. Das Bewusstsein ist nicht getrübt. Die kognitiven Beeinträchtigungen werden gewöhnlich von Veränderungen der emotionalen Kontrolle, des Sozialverhaltens oder der Motivation begleitet.

Am Beginn der Erkrankung stehen oft zeitliche und räumliche Desorientierungen, Termine und Fahrscheine werden vergessen, Wege schwer gefunden, Schlüssel und Geldtaschen gehen verloren. Das Verwalten des eigenen Geldes wird schwieriger. Für die Betroffenen eine sehr beunruhigende Entwicklung, die sie selber spüren. Diese meist beschämenden Fehlleistungen werden so gut es geht verborgen. Menschen mit Demenz wollen und dürfen ihre Selbstbestimmung wahren. Dazu brauchen sie vermehrt Unterstützung einer verständnisvollen Umgebung.

Demenzerkrankte in Tirol 2012 – 2050

Aktuell sind rund 10.000 Menschen in Tirol an Demenz erkrankt. Tendenz steigend. In der Stadt Innsbruck leben derzeit geschätzte 1855 Menschen mit Demenz. Für das Jahr 2022 wird diese Zahl bereits auf geschätzte 2.226 Betroffene ansteigen.

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