Wirbel um "Fohlenwochen" in Sieghartskirchen
Gastronom Christoph Hauck erregt Aufmerksamkeit: "Besser ich verarbeite Fohlen, als Krokodilsteak, das um die ganze Welt gekarrt werden muss". Pferdezuchtverband will mit Aktion nichts zu tun haben.
SIEGHARTSKIRCHEN / BEZIRK TULLN. "Als ich in den Reitstall nach Asperhofen fuhr, sah ich die Tafel", erzählt Ingrid Uhlir vom Riederberg. "Das ist eine Katastrophe", fügt sie aufgebracht hinzu.
Wagendorf (Gem. Sieghartskirchen) in Richtung Judenau – ein Plakat mit der Aufschrift: Fohlenwochen. Ein Schock? Wie Tag und Nacht sind dazu die Meinungen, jene von Uhlir, die selbst Pferde besitzt hat sie klar und deutlich formuliert und betont nochmals "jetzt essen wir schon Fohlen, das ist ja, wie wenn ich meinen eigenen Hund verspeise".
Nicht alle Tiere für Reitsport gemacht
Gastronom Christoph Hauck vom Gasthaus "Die kleine Post": "Wir haben mehr Zulauf, als ich mir je erwartet habe und die Gäste sind begeistert von den Speisen".
Im Februar habe er die Entscheidung getroffen, seine traditionellen Spezialitätenwochen um die Fohlenwochen zu erweitern. In Salzburg wären Gerichte dieser Art gang und gäbe, so Hauck. Und da nicht alle Tiere für den Reitsport geeignet sind, werden manche Fohlen geschlachtet.
Hauck bezieht sein Fleisch aus dem Bezirk St. Pölten Land und betont damit auch die Regionalität: "Bevor ich Krokodilsteak verarbeite, das um die ganze Welt gekarrt werden muss, bleib’ ich lieber bei regionalen Spezialitäten", sagt er gegenüber den Bezirksblättern. Und, dass Fohlen niedlich anzusehen sind, ist ihm bewusst, doch auch "das Bambi, das im Wald rennt, ist lieb", sagt Christoph Hauck.
Pferdezuchtverband erzürnt
"Ich bin da sicher kein Ansprechpartner – damit will ich nichts zu tun haben", sagt Leopold Eurasimus vom Pferdezuchtverband der NÖ Landwirtschaftskammer. "Wir werden sicher keine Wirte unterstützen, die Pferdefleisch verkaufen", so Eurasimus erzürnt.
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