Kirchberger locken Motte in "Sexfalle"
Projektstart zur Rettung der Kastanienbäume mit Garten-Experten
KIRCHBERG / NÖ. Ein Spaziergang durch eine Kastanienallee, beispielsweise am Sitzenberg-Reidlinger Schlossteich bringt Entspannung, Abkühlung und gleichzeitig durch die Früchte auch Futter für Rehe. Doch was, wenn die Bäume von Insekten wie den Miniermotten heimgesucht werden, die bereits im Raupenstadium als sogenannte Minierer die Zellen der Blätter aussaugen? Das Ergebnis: die Blätter der Kastanienbäume werden braun und fallen ab. Dem "Kastaniensterben" widmet sich ein ganz besonderes Projekt, wie Bürgermeister Wolfgang Benedikt von Andreas Steinert, Leitung Grünraumservice von Natur im Garten, über das anstehende Projekt informiert wurde: "Um gegen die Miniermotte auf Kastanienbäumen vorzugehen, werden die männlichen Tiere durch den Sexuallockstoff 'Pheromon' in Fallen gelockt", informiert Steinert. Ein in Österreich einzigartiges Projekt, "zumindest was die Dokumentation betrifft", so der Experte, der bedingt durch seinen Job in allen neun Bundesländern tätig ist, Gemeinden berät und gemeinsame Projekte durchführt.
Einsammeln wichtig
Ist ein Baum von der Motte befallen, verfärben sich die Blätter in Folge braun, rollen sich ein und fallen ab. Bei starkem Auftreten können bis zu 90 Prozent des Blattbesatzes befallen werden und absterben. Als weitere Reaktion zeigen betroffene Rosskastanien ein herbstliches Austreiben oder Notblüten. Wenn die Blätter der Kastanien zu Boden fallen, müssen diese umgehend gesammelt und vernichtet werden, "denn darauf befinden sich zwischen vier- und fünftausend Puppen pro Kilo trockenem Laub", erklärt Steinert abschließend.
Zur Sache:
Die Kastanien-Miniermotte ist aufgrund der Größe eher unscheinbar und wurde in Mazedonien um 1983/84 erstmals festgestellt.
Tipps: Herbstlaub entfernen, im Kompostinneren heiß kompostieren, Nützlinge (Spinnen, Meisen, Spatzen) fördern, Wasser- und Nährstoffversorgung des Baumes sicherstellen. Quelle: Natur im Garten.
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