300 Ottensheimer informierten sich über Flüchtlings-Container

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OTTENSHEIM (fog). 300 Leute kamen am vergangenen Dienstag in den Gemeindesaal in Ottensheim zum Asyl-Info-Abend zu dem das Land Oberösterreich einlud. Nur 120 hatten einen Sitzplatz. Denn die Leute waren bereits darüber informiert, dass in der ehemaligen Straßenmeisterei nicht nur die 25 Flüchtlinge in das Gebäude einziehen, sondern zusätzlich 38 Container für weitere 50 Asylwerber aufgestellt werden. Bürgermeisterin Ulrike Böker (pro O) wies auf ihren Brief an den Landeshauptmann hin, den sie am der Tag des Info-Abends verschickte und auf der Gemeindehomepage veröffentlichte. Böker kritisiert die "skandalöse Art und Weise", wie das Land OÖ die Gemeinde ohne vorher zu fragen vor vollendete Tatsachen gestellt hat. Im Laufe des Abends zeigte sich Böker gewohnt gastfreundlich gegenüber Flüchtlingen: "Wir werden es gemeinsam meistern." Sie freut sich auch, dass sich während des Info-Abends 70 Personen für Freiwilligendienste im Container-Dorf gemeldet haben. Der Ottensheimer Architekt Klaus Hager hat sogar einen Plan entworfen, wie die Container am optimalsten aufgestellt werden könnten, um die Begegnung zwischen Anrainern und Flüchtlingen von Anfang an zu entspannen.

Bad Leonfelden bekommt fast sicher Container

Neben Bezirkshauptmann Paul Gruber saßen am Podium vom Land Peter Nollet (Grundversorgung) und Renate Müller (Integrationsstelle) sowie Wolfgang Harant von der Caritas als auch Vertreter vom Roten Kreuz und der Polizei. Eingangs stellte der Bezirkshauptmann klar, dass er "nicht zuständig" sei "sondern das Land Oberösterreich, aber die sogenannte Steuerungsgruppe "unterstützend für das Land tätig ist". Gabriele Plakolm (SPÖ) kritisierte gleich zu Beginn der Diskussion, weshalb es keine Flüchtlingsquote für Gemeinden gibt. "16 von 27 Gemeinden im Bezirk haben noch keine Flüchtlinge aufgenommen", sagt Plakolm. Bezirkshauptmann Gruber erwartet sich aber von jeder Gemeinde in Urfahr-Umgebung einen Beitrag: "Ein Quartier für 15 bis 25 Personen muss jede Gemeinde aufstellen können." Warum hat Puchenau noch keine Flüchtlinge?, wollte Plakolm wissen. "In Puchenau wird gerade ein Standort geprüft", versicherte Gruber. Der zweite Container-Standort im Bezirk werde voraussichtlich in Bad Leonfelden sein, "aber nicht die Straßenmeisterei in Bad Leonfelden", fügte der Bezirkshauptmann hinzu. Auch Engerwitzdorf, die größte Gemeinde im Bezirk, werde höchstwahrscheinlich ein Quartier mit rund 40 Flüchtlingen zusammenbringen. Die Verteilungsgerechtigkeit sei unfair, warf Vizebürgermeister Franz Füreder (ÖVP) ein. Füreders Frage, ob der Gemeinde nachhaltige Kosten entstehen werden, konnte niemand im Saal beantworten. SPÖ-Bürgermeisterkandidat Franz Bauer betonte, dass "Integration keine Einbahnstraße" sei.

Übersiedlung von Bergheim nach Ottensheim

Die Diskussion selbst wurde nicht so emotional geführt, wie eigentlich erwartet. Unmittelbare Anrainer in Höflein erkundigten sich über die sanitäre und gesundheitliche Situation in Containerdörfern und wie es mit der eigenen Sicherheit aussehe. Andere fragten schon, ob es ein Begegnungsfest gibt. In Sicherheitsfrage konnte Polizeiinspektor Platzl beruhigen, weil die Polizei Ottensheim beispielsweise mit dem Flüchtlingshaus in Rottenegg so gut wie keine Probleme in den vergangenen Jahren hatte. Drei Mitarbeiterinnen der Caritas Flüchtlingshilfe werde die 75 Personen in der Straßenmeisterei betreuen, so Harant von der Caritas. Das Gebäude der Straßenmeisterei wird bereits Anfang August bezogen, die Container erst Ende August. Großteils werden die Flüchtlinge aus dem Schloss Bergheim nach Ottensheim übersiedeln. Es werden also auch Familien dabei sein und nicht nur männliche Einzelpersonen, wie manche Bedenken äußerten. Harant entwarnt: "In unserem Quartier in Altenberg sind 80 Prozent Einzelpersonen und wir hatten bis jetzt null Probleme."

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