Biker wollen freie Fahrt auf Forststraßen

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BEZIRK (ju). Als „katastrophal“ bezeichnet Christian Gusner die Situation in der Region und blickt neidvoll über die Bezirks- und Landesgrenzen. Es komme immer wieder zu Auseinandersetzungen mit Jägern, so der leidenschaftliche Mountainbiker aus Mondsee. „Wenn man beim Biken immer daran denken muss, ja den freigegebenen Weg nicht zu verlassen, wird’s unlustig“, so Gusner. Wie viele andere Mountainbiker würde er sich daher eine generelle Öffnung der Forststraßen wünschen.

Änderung im Forstgesetz

Freie Fahrt auf Forststraßen fordern auch der Alpenverein und die Naturfreunde Österreich. Konkret geht es um eine Änderung im Forstgesetz, mit der neben dem Gehen im Wald auch das Befahren mit Rädern geregelt werden soll. Mit einer generellen Öffnung der Forststraßen würde man auch zu einem toleranten Miteinander von Wanderern und Radfahrern beitragen.

"Forstliche Bringungsanlagen"

Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger (ÖVP) lehnt eine generelle Öffnung von Forststraßen für Mountainbiker ab. „Der Wald ist das Ziel vieler Erholungssuchender, aber vor allem ein wertvoller Lebens- und Wirtschaftsraum, mit dem sorgsam umgegangen werden muss.“ In Oberösterreich seien bereits allein von den im Besitz der Österreichischen Bundesforste (ÖBf) befindlichen Forststraßen über 700 Kilometer zum Mountainbiken freigegeben. „Bei allem Verständnis für Freizeitaktivitäten an der frischen Luft: Nutzungseinschränkungen von Forststraßen sind keineswegs Schikane. Sie dienen vor allem auch dem Schutz der Grundeigentümerinnen und Grundeigentümer“, erklärt der Landesrat. Forststraßen würden nicht als Freizeit- oder Sportanlagen, sondern als forstliche Bringungsanlagen zur Bewirtschaftung errichtet.

„Im Sinne einer nachhaltigen Wertschöpfung für die Region setzen wir auf die bedarfsorientierte Weiterentwicklung der bestehenden Radnetze und Angebote“, sagte ÖVP-Klubobfrau Landtagsabgeordnete Helena Kirchmayr beim Mondseelandtag des Bauernbundes in der Vorwoche. Der Bikesport solle auf Basis von freiwilligen Nutzungsübereinkommen mit allen Beteiligten ermöglicht werden.

Friedliches Miteinander

„Mehr als ein Drittel des bundesweit rund 2100 Kilometer umfassenden Mountainbike-Wegenetzes liegt in Oberösterreich“, berichtet ÖBf-Vorstand Georg Schöppl. Auch er pocht auf Basis gegenseitiger Rücksichtnahme auf ein friedliches Miteinander aller Waldnutzer. „Unsere Aufgabe ist es, ökologische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Interessen im Sinne der Nachhaltigkeit bestmöglich auszugleichen. Nur so können wir das Ökosystem Wald auch für die Zukunft erhalten“, so Schöppl.
Skeptisch steht auch Bezirksjägermeister Anton Helmberger einer Ausweitung der Mountainbikestrecken gegenüber. „Damit würde sich der Lebensraum für das Wild einengen. Das könnte das derzeit ausgeglichene Verhältnis von Wald und Wild beeinflussen“, gibt Helmberger zu bedenken.

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