Projekt Abenteuer Pfahlbau - #Einbaum2016 gestartet!

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SEEWALCHEN. Nach einer eindrucksvollen Führungssaison mit über 1400 BesucherInnen in fast 100 Führungen startet der Verein PFAHLBAU AM ATTERSEE mit einem weiteren Highlights in das neue Jahr 2016.
Einbäume sind die ältesten Belege (über 8.000 Jahre) von Wasserfahrzeugen. Der Rumpf besteht aus einem einzigen "Bloch", die ausgehöhlten Baumstämme sind die Urform des Schiffes. An den heimischen Salzkammergutseen wurden diese bis ins letzte Jahrhundert gefertigt und eingesetzt. Der letzte im Mondseeland gebaute wurde professionell aber noch schwarz/weiß mitgefilmt und bietet heute eine wichtige Dokumentation. In den letzten Monaten wurde von Initiator Gerald Egger die Fertigung von zwei Einbäumen wie sie zu Zeiten der Pfahlbauer als Hauptverkehrsmittel gedienten haben organisiert.

Die beiden Einbäume haben gigantische Dimensionen. Die Bäume haben einen Umfang von über 340 cm und einer Länge von 9 m. Die Durchmesser betragen über 120 cm! Solche bis zu 50 m hohen Bäumriesen sind in den heimischen Wäldern selten und sehr wertvoll geworden. Herbert Liftinger von den Österreichischen Bundesforsten sagte diese eindrucksvolle "Holzspende" als Sponsoring zu. Gemeinsam wurden von Herrn Dietmar Keck dem Förster der ÖBF und Gerald Egger mögliche Bäume ausgewählt und vor zwei Wochen dem Mondkalender passend geschmissen. Nur durch diese einmalige Unterstützung und den Kostenzuschuss der Marktgemeinde Seewalchen am Attersee ist dieses Regatta Leader-Projekt in dieser Form umsetzbar. Bürgermeister Johann Reiter, ein Anhänger und Unterstützer des Vereines, beweist damit die klare Ausrichtung der Gemeinde in Richtung der Landesausstellung "versunken - aufgetaucht" 2020, 6.000 Jahre Siedlungskultur im Seengebiet.

Die beiden Bloch wurden am 29. 12. 2015 auf der Promenade unter großem Interesse der Passanten abgeladen. Mittlerweile weist eine Tafel auf das Projekt hin, da die Telefone mit Fragen zu den Baumriesen heiß liefen.Beide Einbäume werden Ende Jänner und Februar zur Rohform zugerichtet. In diese Rohform, werden sie dann Prügel genannt, werden sie für einige Monate im Attersee versenkt. Das Holz wird unter Wasser "ruhiger" und neigt in Folge zu weniger Rissbildungen.

Einer der Einbäume wird mit prähistorischen Methoden und verschiedenen Werkzeugen gefertigt. Zur Fertigung konnte der führenden österreichischen Experimentalarchäologe Mag. Wolfgang Lobisser gewonnen werden. Er wird mit Studenten und Mitgliedern des Vereines mit Stein-, Kupfer-, Bronze-, und Eisenwerkzeugen den Bloch aushöhlen. Ein Ziel seines Teams der UNI Wien ist es neue Daten zu den verschiedenen Bearbeitungstechniken und Fertigungsdauer zu erhalten. Der zweite Bloch wird in Kooperation mit Zaunbau Ebetsberger, Seewalchen mit modernen Motorsägen bearbeitet.

Beide Einbäume kommen im Juli wieder aus dem Wasser und werden dann zu fertigen Einbäumen zugerichtet. Vermittler des Vereines werden Besucher und Interessierte Beobachter gerne für Details und fachliche Auskunft bereitstehen und die Arbeit der Experten erklären. Anfang August werden die Einbäume dann im Zuge des Welterbefestes in Seewalchen am Attersee feierlich getauft und zu Wasser gelassen. Beide Einbäume werden dann im Zuge der Pfahlbauführungen den Besuchern für Einbaumrennen zur Verfügung stehen. Nach dem Trainingsjahr werden sie 2017 ein Fixplatz in den verschiedenen Gruppenreiseangeboten sein.
Das Welterbefest wird zusätzlich mit einigen weitere Attraktionen aufwarten können weiß Leo Gander, Leader-Manager der REGATTA zu berichten. Gerald Egger und Gabriele Mayr sind in der finalen Planung des Projektes Pfahlbauspielplatz das von der Marktgemeinde Seewalchen umgesetzt werden soll. Biogärtner Karl Ploberger der vor wenigen Monaten noch auf der blühenden Österreich mit seinem Messestand die Besucher begeisterte, wird diesen in umgebauter Form auf der Promenade als Spielplatz "wiedereröffnen". Auch dies ist ein REAGATTA-Leader Projekt, das nur mit vielen Unterstützern unter anderem Karl Ploberger, der sich im Projekt mit einbringt umzusetzen ist.
Über die Weiterentwicklung des Seewalchener Pfahlbaupavillons freut sich Alfons Egger der Obmann des Vereins. Die Pfahlbauvermittler werden mit dem Pfahlbaugarten und seltenen Pflanzen wie Einkorn, und Flachs aber auch einem tollen Pfahlbaumodell und ein überdimensionaler, prähistorischer Steinbohrer die zahlreichen Gäste noch weiter in die Stein- und Bronzezeit hautnah eintauchen lassen. Auch die Aufstellung eines steinzeitlichen Bienenhauses wie es die Pfahlbauer bereits kannten ist 2016 geplant.

Wenn Sie Lust bekommen haben, als Vermittler im Verein mitzuarbeiten, melden sie sich (info@pfahlbau.at)!
2016 wird gemeinsam mit Atterwiki eine neue Ausbildungsreihe der Atterseeexperten gestartet. Dabei werden Grundlagen ebenso vermittelt wie für Interessierte auch zusätzliche Spezialausbildungen zum Pfahlbau- und Klimtvermittler. Weitere Infos, Termine und die Anmeldung für den Pfahlbau-Newsletter finden Sie auf der Website des Vereines www.pfahlbau.at.

Wo: PFAHLBAU AM ATTERSEE, Promenade, 4863 Seewalchen am Attersee auf Karte anzeigen
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Foto: Cityfoto
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