Bekenntnis zur Landwirtschaft

Josef Riegler (Mitte) brachte in den 1980er Jahren die ökosoziale Marktwirtschaft in die Politik.
  • Josef Riegler (Mitte) brachte in den 1980er Jahren die ökosoziale Marktwirtschaft in die Politik.
  • hochgeladen von Dagmar Haßlinger

WAIDHOFEN. Die Waldviertel Akademie lud am vergangenen Mittwoch zur Diskussion in den Saal der Raiffeisenbank ein. Das Thema "Brauchen wir noch Bauern? Landwirtschaft im Jahr 2040 und die Auswirkungen auf unser Leben" war ein Publikumsmagnet, der Saal zum Bersten voll.

Den Beginn machte eine gedankliche Reise, auf die Moderatorin Christina Meister die Gekommenen mitnahm: "Wir sehen die verschiedenen Landwirtschaftsarten auf allen Kontinenten und stellen uns vor, dass es plötzlich aus ist, weil alle Landwirte gleichzeitig aufhören. Was gibt es dann noch zu kaufen, zu essen?"

Globale Schicksalsgemeinschaft EU

Der ehemalige Vizekanzler und Landwirtschaftsminister Josef Riegler verwies auf die großen Herausforderungen der Zukunft. Riegler ist Ehrenpräsident des Ökosozialen Forums und bei der Global Marshall Plan Initiative tätig. „2040 werden wir aufgrund des rasanten Wachstumes der Weltbevölkerung jedes Stück fruchtbares Land wie einen Bissen Brot suchen“, sagte er.

Eine der größten Herausforderungen ist für ihn der Klimawandel. Es komme deshalb auch zu einer Völkerwanderung von Afrika nach Europa: "Wir müssen Afrika helfen, dass die Menschen dort auch auf ihrem Kontinent leben können und eine Zukunft haben.“ Europa sei eine globale Schicksalsgemeinschaft geworden, die großen Probleme könne man nur mehr gemeinsam lösen. Einhalt gebieten müsse man Spekulationen mit Lebensmitteln, Energie und Rohstoffen: "Nur so werden Überproduktion und Preiskampf verschwinden."

Weltweiter Beitrag ist möglich

Interessante Fakten zeigte Franz Sinabell, Landwirtschaftsexperte vom Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung, auf: „Die Exporte im Landwirtschaftsbereich steigen, die Preiserwartung geht in der Zukunft nach oben. Die Notwendigkeit jedoch, immer besser und effizienter zu sein, wird es auch in dreißig Jahren noch geben.“

Er sieht zwei große Herausforderungen: Die Ernährung der Menschheit und die technische Entwicklung. Sinabell ist überzeugt, dass "Österreich einen Beitrag leisten kann, um die Welt zu ernähren".

Sichere Rahmenbedingungen

„Die Zukunft der Landwirtschaft liegt in den Händen der Konsumenten“, ist Bezirksbauernkammer-Obmann Nikolaus Noé-Nordberg überzeugt. Im Bezirk gibt es zur Zeit 1123 landwirtschaftliche Familienbetriebe mit einer Durchschnittsgröße von 36 Hektar. Pro Jahr schließen vierzig Betriebe: „Die Landwirtschaft kann also nicht das große Geschäft sein.“

Zwar würden die Preise steigen, "die Deckungsbeiträge werden immer kleiner“, sagte der praktizierende Landwirt. Die Konsumenten wollen beste Qualität und das zum günstigsten Preis: "Deshalb brauchen Bauern sichere Rahmenbedingungen."

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