Feierliche Angelobung und Leistungsschau des Bundesheeres in Wilfersdorf

WILFERSDORF (27.03.2015) - Zur feierlichen Angelobung von Rekruten der Kasernen Mistelbach und Amstetten lud die Bolfraskaserne Mistelbach gemeinsam mit der Marktgemeinde Wilfersdorf vor das Liechtensteinschloss. Bereits ab 14 Uhr fand eine kleine Leistungsschau auf der gesperrten Hauptstraße vor dem Schloss statt. Dabei konnten einige Fahrzeuge und Panzer des Bundesheeres sowie Einsatzfahrzeuge der vier Ortsfeuerwehren der Gemeinde Wilfersdorf besichtigt werden. Auch die Gulaschkanone war dabei ein zentraler Punkt, die Kostproben in gewohnt hoher Qualität schmeckten Jung und Alt. Gegen 17.00 Uhr spielte die Militärmusik Niederösterreich bei einen Platzkonzert einen bunten Mix aus klassischen und modernen Melodien, die Besucher belohnten das Können mit tosendem Applaus.

Der Höhepunkt folgte gegen 18.00 Uhr. Die feierliche Angelobung von rund 150 jungen Rekruten aus dem Kasernen Amstetten und Mistelbach am nächtlichen Schlossvorplatz des traditionsreichen Liechtensteinschlosses in Wilfersdorf. Bürgermeister Josef Tatzber konnte dazu zahlreiche Ehren- und Festgäste aus dem politischen und öffentlichen Leben, zahlreiche Bürgermeister aus der Umgebung, hohe Vertreter der Blaulichtorganisationen aus dem Bezirk sowie eine große Anzahl an Zuschauern begrüßen. Unter anderem waren anwesend: Landesrat Karl Wilfing, Nationalratsabgeordneter Hubert Kuzdas, Frau Bezirkshauptmann Verena Sonnleitner, Bezirksfeuerwehrkommandant Karl Graf, Abschnittsfeuerwehrkommandant Markus Schuster, die Landesrettungsräte Klaus Schütz und Klemens Hickl, Bezirkspolizeikommandant Florian Ladengruber, hohe Repräsentanten der Militärgeistlichkeit und zahlreiche Kommandanten und Offiziere des österreichischen Bundesheeres.

Nach den Festansprachen der politischen Vertreter und des ranghöchsten Kommandanten des Bundesheeres folgte die feierliche Abnahme der Gelöbnisformel durch Major Herwig Graf. Die Rekruten wiederholten die Worte lautstark, was für Gänsehaut bei den Zuschauern sorgte. Das letzte Highlight des Abends war der „Große Zapfenstreich“ – das militärische Traditionsmusikstück des Bundesheeres – das bereits bei totaler Finsternis vorgebracht wurde. Wilfersdorfer Kinder hielten „Ehrenwache“ für die Militärmusikkapelle mit Fackeln, der Solotrompeter spielte einzelne Auszüge des Musikstücks auf dem festlich beleuchteten Balkon des Schlosses. Die Besucher waren von der Darbietung tief beeindruckt, es herrschte absolute Stille bis 3 Salutschüsse aus einer historischen Kanone abgefeuert wurden. Der Festakt wurde mit dem Einholen der Fahne und der Bundeshymne abgeschlossen, anschließend folgte der Ausmarsch der Soldaten begleitet durch Applaus.

Fazit aus diesem feierlichen Militärevent:
Von allen hohen Festrednern war immer wieder zu hören, dass Österreich stolz auf sein Bundesheer und die Soldaten sein kann, das Bundesheer soll leben, ebenso wie die Republik Österreich. Hier zeigt sich der Unterschied zwischen Realität und Festreden. Die Realität sieht oft anders aus. Sparzwang könnte dazu führen, dass feierliche Angelobungen und der „Große Zapfenstreich“ für die Bevölkerung bald vorbei sein könnten. Das sind zwar nur kleine Bausteine im Mosaik „Bundesheer“, aber sehr merkbare für die breite Öffentlichkeit. Die viel militärische strapazierte Einsatzfähigkeit des Bundesheeres, die es Gott sei Dank zu 99 % nur bei Planspielen zu beweisen gilt, ist für die Bürger nur bedingt bemerkbar. Bei Katastropheneinsätzen funktionierte die Zusammenarbeit der Feuerwehren, des Bundesheeres und anderer Blaulichtorganisationen bis dato immer hervorragend. Dabei geht es nicht um politische Machtspielereien, sondern für die Bevölkerung anzupacken: Da zu helfen, wo andere nicht mehr können. Im Bewusstsein der Manager des „Unternehmens Österreich“ muss sich noch einiges ändern: „Ist es nicht Wurscht, welche Farbe ein Hubschrauber oder Panzer hat, in den ein Soldat oder Hubschrauber im Einsatz einsteigt, um seinen Dienst am Vaterland zu leisten?“