Schulen im Lockdown
Am Alsergrund kommt Hilfe aus dem Grätzel

- Startschuss für das Lernnetz: Knapp 100 Freiwillige wollen bereits online Nachhilfe geben.
- Foto: Junge Linke
- hochgeladen von Christine Bazalka
Neuer Lockdown, alte Probleme: Noch immer haben nicht alle Schülerinnen und Schüler Laptops.
ALSERGRUND. Bei der Nachbarschaftshilfe Alsergrund hat man schon Routine: Während der ersten Ausgangsbeschränkungen im Frühling hat sich die Plattform, die von der SPÖ unterstützt wird, gebildet. "Bis zu 30 Menschen waren hier aktiv", erzählt SPÖ-Bezirksrat Markus Delitz. Sie erledigten Einkäufe für Ältere und bald kristallisierte sich eine weitere wichtige Aufgabe heraus: Laptops für Schülerinnen und Schüler zu sammeln. Mehrere Dutzend Geräte wurden gespendet und verteilt – und nun zeigt sich: Es gibt immer noch Bedarf.
In der Mittelschule Glasergasse etwa: "Es gibt noch immer Kinder, die kein oder ein sehr altes Gerät haben, oder Familien, in denen sich die Geschwister eines teilen. Das ist auf Dauer schwierig", sagt Direktorin Anna Maria Rapp. Etwa 20 Laptops will die Schule selbst kaufen, 20 fehlen dann noch immer. Die Schülerinnen und Schüler zu erreichen, sei aber einfacher als im Frühjahr: "Da wir vor Ort sind, können sie in die Schule kommen und ihre Arbeitspakete abholen." Trotzdem: Die Suche nach gebrauchten, aber noch benutzbaren Laptops, Tablets und Stand-PCs läuft wieder. In stundenlanger Arbeit werden diese von den Lehrerinnen und Lehrern "schulfit" gemacht.
Wer ein passendes Gerät zu Hause hat, kann sich entweder über Facebook an die Gruppe Nachbarschaftshilfe Alsergrund wenden oder ein E-Mail an office.alsergrund@spw.at schreiben.

- Thomas Duncan ist bei der Nachbarschafthilfe Alsergrund dabei und hat im ersten Lockdown Tage damit zugebracht, alte Geräte zu säubern und neu aufzusetzen.
- Foto: Nachbarschaftshilfe Alsergrund
- hochgeladen von Christine Bazalka
Kostenlose Nachhilfe
Auf einer anderen Ebene, nämlich inhaltlich, möchte das neue Lernnetz der Jungen Linken helfen: Junge Menschen, auch aus dem Neunten, bieten dort kostenlose Nachhilfe an, während der Ausgangsbeschränkungen natürlich ausschließlich via Video-Chat. Vorerst ist das Angebot auf die Fächer Deutsch, Englisch und Mathematik beschränkt, weil sich die Plattform noch im Aufbau befindet. Eine Ausweitung ist aber geplant, auch mit Lernzentren, wenn es die Corona-Situation wieder zulässt. Österreichweit sind schon knapp 100 Freiwillige, die Nachhilfe geben wollen, registriert.
Der Grund für die Initiative: Im Homeschooling steigt der Lerndruck auf die Familien und der Abstand zwischen jenen Kindern, denen die Eltern gut helfen können, und jenen, die alles alleine schaffen müssen, wächst. Das hat eine Befragung der Arbeiterkammer ergeben. Ein Drittel der Kinder bräuchte demnach Nachhilfe, die ist aber oft zu teuer. "Die Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen dürfen nicht am Geldbörsel der Eltern scheitern“, sagt Philipp Polzhofer von den Jungen Linken Alsergrund. „Daher haben wir das Lernnetz auf die Beine gestellt.“ Die meisten Ehrenamtlichen, die kostenlose Nachhilfe anbieten, seien Studierende sowie Uni-Absolventinnen und -Absolventen unter 30 Jahren. Mathe-Nachhilfelehrer werden übrigens noch gesucht. Weitere Infos für alle, die Nachhilfe brauchen oder anbieten möchten, gibt es unter www.jungelinke.at/lernnetz



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