Eine Fahrspur weniger? Herbe Kritik an den Plänen für die Rossauer Lände

- <f>Der tägliche Stau </f>auf der Rossauer Lände am Alsergrund. Gehört dieses Bild bald der Vergangenheit an?
- Foto: bz-Archiv
- hochgeladen von Thomas Netopilik
Die Verkehrskommission setzt sich für die Reduktion auf zwei Fahrspuren ein. Jetzt kommt Kritik von den Oppositionspolitikern sowie den Alsergrunder Anrainern.
ALSERGRUND. Die Verkehrsexperten im Alsergrunder Bezirksparlament setzten sich mit einer rot-grünen Mehrheit für eine Fahrspurreduktion auf der Rossauer Lände ein. Damit soll der Verkehr aus dem Neunten verlagert werden und die Autofahrer sollen zum Öffifahren animiert werden. Oppositionspolitiker und bz-Leser stehen der Idee kritisch gegenüber.
ÖVP-Klubobfrau Elisabeth Fuchs: "Die beschriebene Entlastung des Bezirks sehe ich keineswegs. Der Verkehr würde mitten durch den Alsergrund umgeleitet", so Fuchs.
In dasselbe Horn stößt auch der Wiener ÖVP-Landesobmann Gernot Blümel: "Es braucht eine vernünftige Politik für alle Verkehrsteilnehmer. Diese Idee ist reine Autoverdrängungspolitik und geht an den Bedürfnissen der Bevölkerung klar vorbei", so Blümel.
Kein gutes Haar an diesem Vorschlag lässt auch FPÖ-Klubobmann Gregor Amhof: "Das ist ein Wiederbelebungsversuch der alten Idee aus dem Jahr 2001. Von den prognostizierten Rückstaulängen wären die Bezirke 18, 19, 2, 20, aber auch der 21. und der 1. Bezirk massiv betroffen", sagt Amhof. "Unter solchen Voraussetzungen bekommt der Begriff ‚bezirksübergreifend' eine neue, zynische Bedeutung", so Amhof.
Was sagen die Leser?
Auch zahlreiche bz-Leser haben in Form von Leserbriefen ihren Unmut zu dieser Idee kundgetan. "Es wird dann nicht weniger Autos, sondern mehr Stau, Schadstoffe und Frustration mit der Stadtpolitik geben. Wirtschaft und Gewerbe werden behindert und Wien in ein Pensionisten-Eldorado verwandelt", schreibt der Alsergrunder Percival Pachta-Rayhofen.
Der Vorschlag hat auch bz-Leser Franz Anhammer auf den Plan gerufen: "Ich zweifle an der Lernfähigkeit unserer Bezirkspolitiker. Bereits 2001 hat diese Idee nicht funktioniert und zu ganztägigen Autokolonnen vor meinen Fenstern geführt", sagt Anhammer. "Eine Verbesserung gab es damals erst, als diese Maßnahme aufgehoben wurde", so der Anrainer.
Empörter Mediziner
Auch Facharzt Dr. Armin Witt aus der Kolingasse ist sauer: "Ich überlege mir langsam, den Standort meiner Ordination zu wechseln. Die Umwandlung der Hörlgasse zu einer 30er-Zone, der Parkplatzklau in der Kolingasse und die mögliche Reduktion auf der Rossauer Lände bewegen mich dazu", so Witt. "Meine Patienten kreisen ewig um die Ordination, kommen sehr oft zu spät oder gar nicht mehr", berichtet der Mediziner.
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