Modernisierte Station am AKH
Erweitertes Angebot in der Kinder- und Jugendpsychiatrie
Im Oktober übersiedelt die Kinder- und Jugendpsychiatrie von AKH und MedUni in ein renoviertes Gebäude mit umfangreichem Therapieangebot
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ALSERGRUND. Kinder und Jugendliche mit psychiatrischen Erkrankungen können ab sofort am AKH besser behandelt werden: Die Klinik hat ein neues Gebäude mit modernen Behandlungseinrichtungen auf international hohem Niveau.
Das Gebäude wird Anfang Oktober für die jungen Patientinnen und Patienten eröffnet und verfügt über Therapieräume und großzügig angelegte stationäre und tagesklinische Bereiche. Für den stationären Aufenthalt gibt es künftig nur mehr Ein- und Zweibettzimmer. „Das muss gerade im Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie State-of-the-Art sein", sagt Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) bei der Eröffnung. Insgesamt wird es 30 Betten für stationäre Patientinnen und Patienten und zehn tagesklinische Betten geben. Die Erweiterung auf 32 stationäre Betten wurde baulich bereits eingeplant.
Um das Dreifache vergrößert
Die Patientinnen und Patienten können außer einem großzügig angelegten Dachgarten mit verschiedensten Turn- und Spielgeräten noch weitere Terrassen und Grünflächen zur Erholung und Abwechslung nutzen. Mit rund 9.000 Quadratmeter Netto-Grundfläche wurden die Räumlichkeiten der Klinik damit um das Dreifache vergrößert.
Es wird ein erweitertes Sportangebot, Möglichkeiten für Neuro- und Biofeedback-Forschung sowie ein Virtual Reality-Labor geben. Klinikleiter Paul Plener sagt: „Für uns war es wichtig, hier am Gelände moderne Behandlungsräume vorhalten zu können. Das schafft auch die Möglichkeit, dass die Studierenden der Medizinischen Universität Wien unser Fach direkt kennenlernen können.“ Es wird auch ein Raum für die seelische Gesundheit geboten und damit auch ein starkes Signal für den gestiegenen Stellenwert des Fachgebiets Kinder- und Jugendpsychiatrie gesetzt.
Kosten von 31,1 Millionen Euro
„Mit der Eröffnung des neuen Gebäudes für die Kinder- und Jugendpsychiatrie und der baulichen Erweiterung haben wir dem in Österreich generell stark erhöhten Bedarf an Betreuungsmöglichkeiten in diesem Fachbereich Rechnung getragen. Außerdem vergrößern sich ab sofort auch die Möglichkeiten der MedUni Wien, in diesem Fachgebiet noch intensiver zu forschen und zu lehren“, sagte Markus Müller, Rektor der MedUni Wien. Die Kosten für das erneuerte und erweiterte Gebäude inkl. Räume für die Heilstättenschule der Stadt Wien belaufen sich auf rund 31,3 Millionen Euro. Künstlerisch ausgestaltet wurde die Klinik mit außergewöhnlichen Bildern von Artur Bodenstein, die sich mit psychischen Erkrankungen von Kindern und Jugendlichen beschäftigen.
Kritik an Versorgung
Engpässe in der Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit psychischen Erkrankungen in Wien waren in den vergangenen Jahren immer wieder kritisiert worden. Zuletzt stellte die Kinder- und Jugendanwaltschaft vor einem Jahr einen erschreckenden Mangel an diagnostischen und therapeutischen Angeboten, Betten und Kassenverträgen fest. Wartezeiten von bis zu zwei Jahren auf eine Rehabilitationsmaßnahme seien nicht tragbar.
Seitdem bessert sich die Situation zumindest langsam: Die neue Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie in der Klinik Floridsdorf konnte ihren Tätigkeitsbereich erweitern, die Psychosozialen Dienste eröffneten ein zweites Ambulatorium für Kinder und Jugendliche und nun haben auch das AKH und die MedUni Wien ihr Angebot in diesem Fachbereich weiter ausgebaut.
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