Klimaschutzpreis Alsergrund
Photovoltaik-Anlage für eine Hausgemeinschaft
Für das innovative Projekt am Dach des Rudolfshof am Schlickplatz gab es eine Auszeichnung des Klimaschutzpreises Alsergrund "klip9".
ALSERGRUND. Das "Rudolfshof" getaufte Gebäude am Schlickplatz hat eine lange Geschichte: Es wurde 1872 als günstiger Wohnraum für Beamte fertiggestellt und die Bewohnerinnen und Bewohner gehören noch heute einem Verein an, der diesen Zweck im Namen führt. Doch trotz Wurzeln in der Monarchie setzt dieser Verein auf Innovation: Rund zwei Jahre lang legten sich die Mitglieder dafür ins Zeug, dass sie am Dach des Gebäudes an der Ecke Hörlgasse/Schlickplaktz eine Photovoltaik-Anlage errichten dürfen.
Vor wenigen Monaten war es endlich soweit: Seit August ist die Anlage in Betrieb. Für die Eigeninitiative und umweltfreundliche Stromerzeugung gab es nun eine Auszeichnung im Rahmen des "klip9", des Klimaschutzpreises Alsergrund.
Stromerzeugung am eigenen Dach
"Wir mussten eine Menge Behördengänge erledigen und viele Hürden nehmen", sagt der Projektverantwortliche Alexander Kaiser, aber nun ist die 30.000 Euro teure Anlage endlich Realität. Der Verein besitzt die Anlage gemeinsam und die Mitglieder beziehen den Sonnenstrom zum Selbstkostenpreis. Wird zu viel Strom produziert, also etwa wenn es sonnig ist, aber niemand daheim, dann wird die überschüssige Energie ins Stromnetz eingespeist. Wird zu wenig Strom für die Bedürfnisse produziert, also etwa an einem Winterabend, dann beziehen die Bewohner ihre Energie von dem Anbieter, den sie auch schon zuvor hatten. Die komplizierte Verrechnung dieses Systems übernehmen die Wiener Netze.
"Es ist auf jeden Fall aufwändig, und nur die Ersparnis von etwa 100 Euro pro Jahr und Haushalt war nicht unser erster Antrieb", sagt Kaiser, "wir wollten vor allem auf eine nachhaltige Stromproduktion setzen und dazu beitragen, dass wir unsere Klimaziele einhalten können." Kaiser ist selbst im Energiesektor tätig, findet aber, dass das derzeitige Bewilligungssystem stark vereinfacht werden müsste, damit auch Neulinge nicht abgeschreckt werden. "Wenn wir wollen, dass es in Zukunft mehr solcher Anlagen gibt, sollte da noch nachgebessert werden", findet er. Wer sich dafür interessiert, ein ähnliches Projekt umzusetzen, kann sich bis dahin unter rudolfshof@gmx.at Hilfe und Tipps holen.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.