Timna Brauer führt durch das Museum ihres Vaters

Timna Brauer vor dem Porträt ihrer Mutter Naomi in jemenitischer Tracht aus 1969, daneben die Mona Lisa als Greisin.
  • <f>Timna Brauer vor dem Porträt ihrer Mutter Naomi</f> in jemenitischer Tracht aus 1969, daneben die Mona Lisa als Greisin.
  • hochgeladen von Ulrike Kozeschnik-Schlick

(uko). "Eigentlich war das Museum eine Idee meiner Mutter, weil sie nicht wollte, dass die Bilder meines Vaters im Keller verstauben. Sie sollten der Öffentlichkeit zugänglich sein", erzählt Timna Brauer, die selbst die Museumsführungen macht. Sie bringt dabei den Gästen nicht nur die fantastische Welt ihres Vaters näher, sondern erzählt auch aus ihrer Kindheit und wie es war, inmitten dieser Bilder und Figuren groß zu werden. "Wir durften immer dabei sein, wenn ein Bild entstand und es war unheimlich spannend, dabei auf seinem Schoß zu sitzen und hautnah jeden Pinselstrich mitzuverfolgen", sagt sie. Jedes Bild sei für sich eine große Erzählung, die den Betrachter auf Entdeckungsreise schickt.
In all seinen Bildern sind Themen wie Umwelt, Emanzipation und immer wieder das Alte Testament, das er als "fantastischen Realismus pur" bezeichnet, zu finden. Und natürlich Elend, Verfolgung und jene Kriege, die der Künstler selbst hautnah erlebt und überlebt hat. "Selbst im größten Unheil steckt eine Schönheit, die er auf die Leinwand zaubert", meint Brauer. Einen Zauber hat auch das Alter, das die Vergänglichkeit symbolisiert. Besonders schön wird es in Brauers Mona Lisa als 80-jährige Greisin gezeigt. Sie steht erst seit zwei Wochen neben einem Porträt von Ariks Frau, mit der er seit 1957 verheiratet ist: Naomi, porträtiert 1969 in jemenitisch-jüdischer Tracht. Ein Bild, das Tochter Timna besonders mag. Ihr Lieblingsbild der aktuellen Ausstellung ist jedoch "Bat-Sheba am Dach". In ihrem verführerischen Kleid hat sie der Legende nach König David so bezaubert, dass er ihren Mann töten ließ. Sie wurde später die Mutter des legendären König Salomon.

Malen ohne Ende
Am vierten Jänner 2018 wurde Arik Brauer 89 Jahre alt. Und er malt noch immer sieben, acht Stunden am Tag. "Er ist ein Frühaufsteher, geht sofort an die Staffelei und arbeitet wie schon immer an mehreren Werken gleichzeitig", so Timna. "Er besteht darauf, auch die schweren Arbeiten im Atelier, wie das Rahmenbespannen, selbst zu machen. Er fühlt sich stark und alles andere als alt."
Dazwischen widmet sich Arik Brauer der Musik. "Er hat einmal gesagt, er sei kein großes Musiktalent und würde nur G´stanzeln schreiben, aber das stimmt nicht. Musik gehört zu unserem Familienleben. Wir machen auch heute noch gemeinsam Hausmusik", erklärt seine Tochter, die seit Jahren als Sängerin erfolgreich ist. Einem interessierten Publikum die Kunstwerke ihres Vater näher zu bringen, ist ihr ein Herzensanliegen. "Ich möchte, dass die Besucher in seine Bilderwelt eintauchen und seine Geschichten nach Hause mitnehmen", sagt sie.

Zur Person: 

Arik Brauer wurde 1929 in Wien geboren. Gemeinsam mit Fuchs, Hausner, Hutter und Lehmden gründete er die "Wiener Schule des Phantastischen Realismus". Führungen durch das Arik Brauer Privatmuseum unter www.leuchtpunkte.at nur nach Voranmeldung. 

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