Unser Schuster geht in den Ruhestand

- Schustermeister Franz Martinschitz aus der Servitengasse 18 ist seit 30 Jahren eine Institution im Bezirk. Jetzt geht er in Pension.
- hochgeladen von Ulrike Kozeschnik-Schlick
Franz Martinschitz (67) aus der Servitengasse 18 ist seit 30 Jahren eine Institution im Bezirk.
ALSERGRUND. Mit 23. Dezember geht Franz Martinschitz (67) in Pension. Leicht ist ihm diese Entscheidung nicht gefallen. "Irgendwann wird es Zeit und ich bin froh, dass ich all die Jahre für meine vielen treuen Kunden arbeiten durfte", so der Schustermeister.
Schwere Operation
2012 wäre es nämlich schon fast "aus" gewesen. Sein Gesundheitszustand stand auf Messers Schneide. "Meine Aorta musste komplett rekonstruiert werden. Vier Wochen war ich im Spital, davon zwei auf der Intensivstation. Im Dezember kam ich nach Hause und im Jänner habe ich wieder aufgesperrt", erinnert sich Martinschitz. Sehr zum Leidwesen seiner Frau und seiner Töchter, die mit seinem Beschluss, die Werkstatt weiter zu betreiben, so gar nicht einverstanden waren. "Doch alles Zureden half nicht", erklärt Tochter Sabina, die seither ihrem Vater an zwei Tagen im Geschäft aushilft. "Er ist halt ein Sturschädel!" Und der Papa lächelt: "Meine Reha habe ich eben im Geschäft gemacht!"
Ein Alsergrunder geht nicht unter
Der Handwerker sieht dem Ruhestand mit einem lachenden und einem weinenden Auge entgegen. Lachend, weil er endlich Zeit für seine Hobbys hat, weinend, weil "mir das Geschäft schon fehlt, wenn ich nur ins Wochenende gehe. Außerdem liebt er das Grätzel um die Servitengasse: "Ich bin am Alsergrund geboren, war hier in der Schule und habe meine Schusterlehre bei Karl Mann in der Pramergasse gemacht."
Nachfolger gefunden
Martinschitz hat einen passenden Nachfolger gefunden. "Er ist 47 und hat den Schuhmacherberuf von der Pike auf gelernt. Vom 23.12. bis 7.1. ist das Geschäft geschlossen. Da wird renoviert." Danach wird Martinschitz seinem Nachfolger die ersten beiden Monate noch mit Rat und Tat im Geschäft zur Seite stehen. "Das bin ich meinen Kunden schuldig", sagt der Alsergrunder.
Im Ruhestand hat Martinschitz nun endlich viel Zeit für sein größtes Hobby, die Zucht von exotischen Finken, Papageien-amadinen, Schmetterlingsfinken und Schönbürzeln.


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