Spezieller Reiseführer
Wien für Fortgeschrittene

Für Ilse König ist im "Oben" ein Brückenschlag zwischen Lebenswelten gelungen. "Es ist ein Ort der Bildung, Kultur und des Miteinander!"  | Foto: Ulrike Kozeschnik-Schlick
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  • Für Ilse König ist im "Oben" ein Brückenschlag zwischen Lebenswelten gelungen. "Es ist ein Ort der Bildung, Kultur und des Miteinander!"
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Alt trifft Neu, Frankreich trifft Orient: Ilse König zeigt in ihrem neuen Buch die vielen Gesichter der Stadt.

WIEN. Wenn die Autorin Ilse König ganz nach "Oben" zum Interview zu ihrem neuen Wienbuch lädt, hat das weniger mit der Seehöhe am Ende der 102 Stufen der Treppe am Urban-Loritz-Platz zu tun, als mit dem Symbolgehalt des Platzes an sich und Königs Motto, Wien von seiner „Maschekseite“, wie sie sagt, also aus neuen Blickwinkeln zu zeigen.

Schon architektonisch sei das immer noch utopisch anmutende Flugdach unten mit der Hauptbibliothek als Ort des Wissens und der Bildung darüber, ein „spannender Brückenschlag zwischen den Bobo-Bezirken sieben und acht und dem rechts vom Gürtel liegenden 15. Bezirk mit seiner multikulturellen Bevölkerung und seiner in Wien einzigartigen Mischung von bürgerlichen Jugendstilhäusern und Gemeindebauten“. Letztere sei schlicht und einfach dem ersten Weltkrieg zu „verdanken“: Auf der Brache des früheren k.u.k. Exerzierplatzes Schmelz durfte erst ab 1911 gebaut werden, ein nobles Musterviertel sollte entstehen, doch der Krieg unterbrach das Vorhaben. Danach wurden die Baulücken mit den heute unter Denkmalschutz stehenden Gemeindebauten gefüllt. 

Noch ein interessantes Detail: Die hohe Treppe am Urban Loritz Platz hat einen historischen Zwilling in Capri, zu sehen in Jean Luc Godards Kultfilm „Le Mépris“ von 1963. „Brigitte Bardot spaziert da in einem gelben Badeanzug die Treppe an der Villa Casa Malaparte hinunter“, erzählt Ilse König.

Wien hat viele Gesichter

Noch ein Wienbuch? Für Fortgeschrittene? „Egal, ob man in Wien zu Hause ist – ich selbst lebe seit 1980 hier – oder oft und gerne hierher zu Besuch kommt: Wichtig war mir, auch jene, die glauben, Wien zu kennen, zu überraschen“, so König. „In seiner harmonischen Verbindung von Alt und Neu entstehen in Wien schier magische Orte. Einer meiner neuen Lieblingsplätze, den ich öfter auch zu Rennen besuche, ist die Trabrennbahn Krieau, nach dem Hippodrom in Moskau die zweitälteste noch in Betrieb befindliche Bahn der Welt. Sie ist ein faszinierender Kontrast zu dem dort entstandenen Bürohochtürmen aus Glas und Stahl, mit viel moderner Kunst, einem künstlich angelegten Teich mit Uferpromenade, Bauten wie Plus Zwei, BIZ Zwei und dem Wohngebäude Stella Zwei, wo am Balkon Tomaten gezogen werden. Nicht weit die neue WU, ein Gebäude faszinierender als das nächste." 

Auch Altes war einmal neu

„Für mich haben gerade die neuen Stadtgebiete, wie die Seestadt Aspern einen besonderen Reiz, dorthin ist schon die U-Bahnfahrt ein Genuss. Man muss der Stadt Zeit geben, um zu wachsen. Wie sagte schon Karl Kraus: 'Auch das alte Wien war einmal neu'". Das Buch enthält zehn in gemütlichem Tempo zu Fuß zu schaffende Spaziergänge (Wegzeit ab einer Stunde, inkl. Orientierungsplan, Tipps für die Wegzehrung – es gibt sogar ein Schnitzelrezept zur Selbstversorgung unterwegs und jeder Menge Insiderinfo). Sie führen beispielsweise vom Orient ums Eck zum ältesten Heurigen Wiens, machen Appetit auf französisches Flair und Geschichte rund ums Servitenviertel, erkunden TownTown, die Arena, den Rabenhof und Stadtpark, und zeigen, dass Wien nicht nur am Wasser liegt, sondern über 50 wilden unterirdischen Bächen.

Die erste Tour im Buch ist übrigens eine Fahrt mit dem D-Wagen, der auf seinen 11 Kilometern quer durch Wien an 32 Haltestellen Entdeckenswertes bietet, quasi ein Hop on Hop off mit der Tram zum Preis von einem Öffi-Fahrschein.

"Wien für Fortgeschrittene" (208 Seiten) ist im Styria Verlag erschienen und um 28 Euro im Handel erhältlich.

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