Suche nach Maria O. im Mostviertel
„Bei mir gibt's kane Spuren“
Am Donnerstag wurden die Grabungen auf dem Anwesen im Bezirk Melk abgeschlossen. Wie der Pressesprecher der Landespolizeidirektion Raimund Schwaigerlehner bekannt gab, wurde dabei nichts offensichlich Tatrelevantes gefunden.
MOSTVIERTEL. Weitere sichergestellte Fundstücke werden in den nächsten Wochen untersucht.
„Weitere Grabungen stehen nicht im Raum, die Ermittlungen werden aber fortgesetzt. Es sind noch einige Hinweise eingelangt, die verifiziert werden müssen“
, so Schwaigerlehner. Auf Nachfrage der Bezirksblätter, ob man das sogenannte Leichentuch, das nach offiziellen Angaben bei der zweiten Grabung gefunden und wieder vergraben wurde, wieder aufgetaucht sei, erklärte die Staatsanwaltschaft: „Dieses war nie von Relevanz.“
„Bei mir gibt´s kane Spuren“, habe der Mordverdächtige Arthur B. bereits im März 2019 gegenüber seiner damaligen Freundin erklärt, als er ihr im Zuge eines heftigen Streites mit dem Umbringen gedroht habe.
„I schneid da in Schädl oh und betonier di ei, dann geht´s da wie da O. Miaz – bei mir gibt´s kane Spuren, merk da des!“
, so der Wortlaut in der Anklageschrift beim Prozess 2021 gegen Arthur B.. Während er wegen der massiven Sexualdelikte damals verurteilt worden war, sprach das Gericht ihn wegen dieser Drohung im Zweifel frei.
Anzeige wegen Vergewaltigung
In ähnlicher Weise habe der Clanchef auch einer Frau gedroht, die aus Angst vor dem Verbrecher erst nach seiner Verhaftung Anzeige wegen Vergewaltigung erstattete. Demnach sei B. an den Weihnachtsfeiertagen 2007 über sie hergefallen, habe ihr einen kräftigen Faustschlag versetzt, sie vergewaltigt und in der Folge gedroht, sie umzubringen, falls sie ihn anzeige. „Wenn du dich bewegst (im Sinne von Anzeige erstatten), dann wird dir das gleiche passieren wie meiner Schlampe und der Ungarin aus Linz.“ Darüber hinaus habe B. gemeint, sie solle aufpassen, denn sie würde auch nicht mehr das Gericht erreichen, so wie die Andere auch. Damit und mit „Schlampe“ dürfte er Maria O. gemeint haben, zumal er im Zusammenhang mit der Ungarin von einer Prostituierten aus Linz gesprochen habe. Schließlich habe Arthur B. aus einer Flasche dreimal Bier auf den Boden geschüttet und gesagt: „Für die Toten!“
Inwieweit die Aussage der Frau in die Ermittlungen der Behörde einfließen, ist öffentlich noch nicht bekannt. Marias Sohn ist jedenfalls nach wie vor äußerst daran interessiert, die Wahrheit über das Schicksal seiner Mutter zu erfahren.
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