Mostviertel
Nach Leichensuche: Anonyme Schreiben zu vermisster Maria O.
Im Fall der, seit mehr als 40 Jahren spurlos verschwundenen Maria O. verstärken sich nun wieder die Hoffnungen, die äußerst mysteriösen Umstände klären zu können.
MOSTVIERTEL. Gerüchte, wonach ihr mittlerweile wegen schwerer Sexualdelikte zu 13 Jahren Haft verurteilter Lebensgefährte sie getötet haben soll, erhielten nun neue Nahrung.
Die Ermittlungen in diesem Fall begannen erst 2019 mit einer Anzeige wegen Mordverdachts gegen den 67-jährigen Mostviertler. Unter anderem fanden mehrere Grabungen auf einem Grundstück im Bezirk Melk statt, auf dem man die sterblichen Überreste der Frau vermutet.
"Totentuch" kam zum Vorschein
Dabei kam auch ein Tuch zum Vorschein, das seitens der Ermittler als bedeutungslos ad acta gelegt wurde. Christian Mader, Obmann des Vereins „Österreich findet euch“, erhielt davon ein Foto. Für ihn war sofort klar: Das ist der Abdruck eines menschlichen Schädels. Er überließ das Foto einem Zahnarzt, der erstaunliche Details feststellte, die eindeutig auf ein Leichentuch hinwiesen. Der Abdruck des Ohres könnte darüber hinaus aufgrund einer seltenen Form sogar Maria O. zugeordnet werden.
Grabungen im Bezirk Melk
Andrea Schmidt, Opferanwältin des 42-jährigen Sohnes der Vermissten, der endlich wissen möchte, was mit seiner Mutter geschah, wandte sich mit der ausführlichen Expertise und weiteren Hinweisen an die zuständige Staatsanwaltschaft. In den ersten Augusttagen dieses Jahres wurde neuerlich auf dem Grundstück im Bezirk Melk gegraben (die Bezirksblätter berichteten). Abermals fand man keine Leiche. Gegenstände, vor allem Überreste von Damenbekleidung, konnten jedoch sichergestellt werden. Dahingehend sind derzeit molekularbiologische Untersuchungen im Gang.
Informationen zur möglichen Ermordung
Aufmerksamkeit erregen aber auch anonyme Schreiben, in denen einerseits Zeugen genannt werden, die aus „erster Hand“ Informationen zur möglichen Ermordung der Vermissten erhalten haben sollen. Gleichzeitig ging auch ein anonymes Schreiben ein, das einen konkreten Hinweis auf den möglichen Verbleib der sterblichen Überreste liefert.
„Ich bin froh, dass nun weiter ermittelt wird“
, meint Marias Sohn, der mittlerweile selbst davon überzeugt ist, dass seine Mutter einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen ist. „
Es kann doch nicht sein, dass es trotz so vieler Hinweise keine endgültigen Resultate gibt. Auch muss der mögliche Täter entsprechend zur Verantwortung gezogen werden. Immerhin hat er mir meine Mutter genommen, als ich noch sehr klein war und ich in einer Umgebung aufwachsen musste, die von Lieblosigkeit und Gewalt geprägt war“
, äußert er. Sein Wunsch: Eine würdige Grabstätte für jene Frau, die um ihren Sohn gekämpft hat.
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