Tante Cilly geht in Pension
Eine Kindergarten-Institution verabschiedet sich
BADEN. Cilly Rampl geht in den wohlverdienten Ruhestand! Über 35 Jahre lang war sie in Baden Kindergartenleiterin, zuletzt baute sie den neuen Kindergarten in den Melkergründen auf.
Bürgermeister KommRat Kurt Staska verabschiedete sich von der Kindergartenleiterin und wünschte der engagierten Kindergartenpädagogin aus Baden alles Gute für den wohlverdienten Ruhestand!
Jetzt bricht für sie ein neuer Lebensabschnitt an. Die Kinder und Eltern werden sie vermissen und auch umgekehrt.
Cilly Rampl begann beim Land NÖ 1971 als Landes-Kindergartenspringerin und wurde von Gloggnitz bis Retz, von Hainburg bis Altlengbach eingesetzt. In dieser Zeit war es nicht selbstverständlich ein Auto zu haben, so musste Frau Rampl oft in den zugewiesenen Kindergärten übernachten und lernte so viele Betriebe in ganz NÖ kennen. Im KG-Jahr 1972/73 wurde sie schließlich dem KG-Pfaffstätten zugewiesen und von 1973 bis 1976 erhielt sie eine fixe Landestelle als Kindergärtnerin in Theresienfeld.
Mit 1976 kam sie nach Baden in die Mariengasse und durfte dort 30 Jahre lang wirken! Das Haus, das vermutlich sogar der erste Kindergarten Niederösterreichs ist, wurde einstmals noch von Nonnen betreut, die noch im Haus wohnten. Mit Cilly Rampl gestaltete sich dieser Kindergarten um. Sie war stets am pädagogischen Puls der Zeit und es gelang ihr in den drei Jahrzehnten die Mariengasse zu einem sehr beliebten Kindergarten zu machen.
Cilly Rampl gilt als aufgeschlossen, korrekt, überaus genau, äußerst engagiert und von dem, was pädagogisch umgesetzt werden soll, überzeugt. Diskussionen darüber stellt sie sich. Wie eine Löwin kämpft sie für das Ansehen der Institution Kindergarten und versucht Kritikern das Positive zu vermitteln; weil es um die Kinder geht. Seit facebook gehört sie auch der offenen Gruppe an: „Nein, wir KindergartenpädagogInnen spielen und basteln NICHT den ganzen Tag!“, einer Plattform für alle Kindergartenpädagoginnen und Pädagogen die endlich mal sagen wollen, dass ihr Job auch anstrengend ist!
In der Auseinandersetzung zwischen rechtlichen Vorgaben und der nötigen emotionalen Betreuung findet sie den richtigen Weg.
Ohne sich selbst zu schonen, setzt sie sich für andere – Mitarbeiterinnen ein, um es allen Recht zu machen.
All ihre Eigenschaften haben sie bereits 2006 befähigt einen ganz neuen Kindergarten in den Melkergründen, der schließlich 6gruppig wurde, aufzubauen. Dafür hat sie sich auch ein Jahr als Kindergartenspringerin gegönnt und lernte abermals, wie neue Pädagogik in architektonisch gelungenen Kindergärten Niederösterreichs umgesetzt wird. Der Raum als weiterer Pädagoge war ein Schlagwort und Cilly Rampl hat dies im KG-Melkergründe umsetzen können.
Jetzt, wo ihr baldiger Pensionsantritt vor der Tür steht, wird ihr – ob der Konsequenz dieses Schrittes – ganz schaurig. Sie verabschiedet sich mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Die Kindergartenkinder werden ihr abgehen. Ihr pädagogischer Rat und ihr ausgleichendes Wesen werden aber weiter gefragt sein.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.