Allander alarmiert: Wir werden von Lkws zugeparkt
ALLAND. "Ich habe große Sorge, dass unser Ort bald von Lkw zugeparkt wird", berichtet Gemeinderat Erwin Dollensky (Liste ALL). Zu rund 50 bestehenden Lkw-Stellplätzen kommen nun noch über 100 neue dazu: Allein 80 werden derzeit - unübersehbar - westlich von Alland gebaut. Dabei war hier zunächst nur von einer Asfinag-Prüfstelle die Rede, weshalb der Gemeinderat auch einer Umwidmung von Grünland in Verkehrsfläche zustimmte. (Dollensky: "Wir wurden getäuscht. Laut Plänen entstehen auch hier Lkw-Stellplätze.") Zusätzlich soll auch die ehemalige Raststätte zum Parkplatz mit ca. 50 Stellplätzen werden.
Die Ex-Raststätte gehört der Gemeinde, wird aber an die Asfinag verkauft, die dringend Platz für die Lkw braucht. Täglich donnern ca. 10.000 über die A 21 bei Alland. Laut Bürgermeister Ludwig Köck, ÖVP, bekommt die Gemeinde für das stillgelegte Rasthaus 1,6 Millionen. Der Beschluss soll in einem Sondergemeinderat gefasst werden, noch vor der Dezember-Sitzung. Die Opposition, Dollensky und die Liste SPÖ/UBA, ist unzufrieden: "Ein Verkauf an die Asfinag kommt für uns nur in Frage, wenn sie auf ihre Kosten einen Lärmschutz für Alland errichtet."
Köck: "Pläne einsehbar"
Den Vorwurf der "Täuschung" lässt der Bürgermeister nicht gelten: "Eingereicht wurde ein Prüfzentrum, das auch kommt. Die Landesregierung hat nachträglich noch Flächen für Lkw-Parkplätze freigegeben. Aber die Pläne konnte jeder einsehen." Ob sich solche riesigen Lkw-Parkplätze mit der Region "Biosphärenpark Wienerwald", zu der Alland gehört, vereinbaren lassen, wollten die Bezirksblätter vom zuständigen Landesrat Stephan Pernkopf (ÖVP) wissen. Er antwortete wörtlich: "Aktuell ist kein Verfahren rund um die alte Raststätte betreffend Ausweitung von Parkplätzen bekannt oder anhängig, daher kann ich die Fragen nicht beantworten."
Drängen auf Lärmschutz
Im Oktober wurden Lärmmessungen vorgenommen. Die Auswertung könne sich bis Februar ziehen, sagt der Bürgermeister, der Lärmschutz und Raststättenverkauf nicht unter einen Hut bringen will. Die Opposition bleibt aber dabei "Alles andere als ein Gesamtpaket - Verkauf von Rasthaus UND effektiver Lärmschutz - kommt nicht in Frage. Das Zugeparkt-Werden bringt uns ja sonst gar nichts", so Dollensky.
STELLUNGNAHME DER ASFINAG
Zum LKW-Parkplatzprojekt in Alland erhielten die BEZIRKSBLÄTTER von der Asfinag folgende Stellungnahme: "Derzeit existieren im Bestand (bei der alten Raststätte) 132 PKW-, 7 Bus- und 14 LKW-Stellplätze. Es ist geplant, genau diese bestehende Fläche zu nutzen und anzupassen, sodass an Stelle der 132 PKW & 7 Busse ca. 50 LKW-Stellplätze untergebracht werden können.
Derzeit laufen gerade die Verhandlungen mit der BP und der Gemeinde über den Grundkauf. Daher können dazu zur Zeit noch keine gesicherten Infos erfolgen. Grundsätzlich kann ich Ihnen jedoch sagen, dass alle unsere Projekte nach einem geregelten Prozedere ablaufen. Das bedeutet, im Zuge eines Einreichprojektes werden von der ASFINAG in der Planung alle Materienrechte (z.B. Naturschutz, Wasserrecht), Untersuchungen und Gutachten vorgelegt, die gesetzlich vorgeschrieben sind."
Zur Frage nach dem Lärmschutz: "Unser Ziel bei jedem Projekt ist es, umfassende Schutzmaßnahmen für die Menschen und die Umwelt zu gewährleisten."
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