BUCHTIPP: Gemeinschaften die Bestehen | Roma, Hutterer, Kibbutz, Amish
Wer sich regelmäßig mit Kollaps und Energie relevanten Themen auseinander setzt kommt um den US-Sowjet Autor Dimitry Orlov nicht herum. Mit dem Buch "Communities that Abide" hat er die wesentlichen Elemente für eine langfristig florierende Gemeinschaft heraus destiliert. Aus diesen Eigenschaften kann aber sehr gut als Leser der Umkehrschluss gezogen werden, was wir nicht so gut als Gesellschaft machen. Der Autor analysiert genau an Hand von ein paar populären Gemeinschaften was für Überschneidungen diese Tribes - Stämme eben erfolgreich machen. Bescheidenheit und das Vermeiden von Komplexität ist eine entscheidende Strategie. So lehnen die Roma niedergeschriebene Überlieferungen eher ab oder die Amish fast alle elektrisch-fossil betriebenen Gerätschaften. Die Reduktion, das Vermeiden von Komplexität, monetärer und politischer Hierarchie, beschränkte Anzahl an Erwachsenen (Dunbar Nummer), gemeinschaftlicher Konsum und Unabhängigkeit vom Mainstream erlaubt es den Gruppenmitgliedern nur ein paar Stunden täglich eher Überlebens wichtige Pflichten übernehmen zu müssen. Der Rest der Zeit wird gemeinsam oder Individuell konsumiert etc. Orlov malt im ersten Kapitel hier auch ein sehr schönes Bild von solchen kooperativen Gemeinschaften: Es ist wie in einem Hotel. Am Vormittag wird gemeinsam für den Erwerb gesorgt danach kann konsumiert werden. Wobei es wie in vielen Hotels eben nur ein paar Menüs aus einer gemeinschaftlich genutzten Infrastruktur gibt. Diese Synergien erlauben einen viel geringen Arbeitsaufwand als in einer industrialisierten Gesellschaft. Das Buch geht noch mit einer Übersetzung von Peter Kropotkin auf die häufigsten Fehler von kleinen kommunistischen Gemeineinschaften ein. Weiters gibt es ein medizinisches Kapitel für kleine Gemeinschaften von Dr.med Peter Gray aber auch ein medizinisches Kapitel für Gesellschaften in Veränderung von Dr.med James Truong. Für die Piraten unter den Lesern gibt es ein Kapitel über die versteckten See Nomaden von Kaptain Ray Jason. Alber Bates hat seine Memoiren über die bekannteste Hippie Kommune der westlichen Welt beigesteuert: The Farm. Jason Heppenstall ein Kapitel wie in Laos Resilience trotz Genocid erreicht wurde. In Summe ein Sachbuch welches extrem profundes Wissen zu den verschiedensten Themen. Eine Pflichtlektüre für Prepper, Survivalisten, Alternative, Hippies, Kooperativen, Naturalisten, Mediziner und viele andere. @peakaustria
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