Kunsträuber kam als Gast
Falls der Dieb eines Acrylgemäldes überhaupt geplant hatte beim Atelierbesuch ein Kunstwerk zu erbeuten, hatte er sein Vorhaben nicht bis zum Schluss durchdacht.
TRAISKIRCHEN. Es gibt Diebstähle für die man fast Verständnis haben kann und es gibt solche bei denen der materielle Schaden nicht das schlimmste ist. Der Traiskirchner Künstler Thomas Zinnbauer öffnete am Tag des offenen Ateliers seine Türen für Kunstinteressierte. 200 Besucher kamen im Laufe des Tages um sich die Werke und das Atelier anzusehen. Leuten wie Thomas Zinnbauer verdanken wir eine lebendige Kunst- und Kulturszene und das sollte man dankbar anerkennen. Zinnbauer erfuhr allerdings eine Art der Anerkennung, auf die er gern verzichtet hätte. Im Laufe des Tages gelang es einem Unbekannten ein 100x70 cm großes Acrylbild zu entwenden. Den Künstler schmerzt der emotionale Verlust und die menschliche Enttäuschung mehr als der monetäre Wert. Dem Dieb sollte mittlerweile auch klar geworden sein, dass er aus dem Coup keinen Gewinn erzielen kann. Die Nachricht verbreitete sich über Facebook so schnell, dass das Gemälde früher oder später erkannt würde. Kunstdiebstähle sind selten erfolgreich, ein Verkauf riskant und nur für Profis machbar. Ein Bild, das offiziell um 1700,- zu haben ist wird ist auf dem Schwarzmarkt wertlos. Durch einen versuchten Verkauf macht man sich nämlich zusätzlich der Hehlerei schuldig. Der Dieb müsste inzwischen auch bemerkt haben, dass er aus der Aktion keinen Gewinn ziehen wird. Zinnbauer glaubt an das Gute im Menschen und hofft, dass das Bild in der Nacht unbemerkt an seiner Tür deponiert wird. Seine Ateliertüren stehen im nächsten Jahr trotz des Vorfalls wieder offen. Dann wird aber ein Security-Mitarbeiter daneben stehen. Wenn Sie Hinweise auf den Verbleib des verschwunden Werks haben, kontaktieren Sie bitte Herrn Zinnbauer unter 0699 1102 9158 oder auf Facebook.
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