'Steig ein' in Baden: Schiene oder Blechlawine?
Individualverkehr kann auf Dauer nicht die Lösung sein. Mit den Alternativen lässt sich sogar noch Geld sparen.
BEZIRK. 51.071 Menschen im Bezirk Baden sind sogenannte Erwerbspendler. Viele davon nehmen für den täglichen Weg in die Arbeit den Zug, oder haben sich zu Fahrgemeinschaften zusammengeschlossen. Das schont nicht nur die Umwelt und den Geldbeutel, sondern oft auch die Nerven. Wer täglich auf der A2 Richtung Wien fährt kann ein Lied davon singen, wie oft es sich gerade im Frühverkehr Richtung Wien staut.
Zu viel Individualverkehr
Steht man erst einmal in der Kolonne, kann man eines sehr gut beobachten. In den allermeisten Fahrzeugen sitzt bloß der Lenker oder die Lenkerin. Um diesem Problem beizukommen, hat der Landessprecher der Wiener Grünen Joachim Kovacs den Vorschlag gemacht, auf der Südautobahn bei Wien eine sogenannte "grüne Spur" zu testen. Sie soll Lenkern vorbehalten sein, die mindestens eine Person chauffieren oder ein E-Auto fahren. Dadurch soll langfristig die gleiche Anzahl an Personen in weniger Autos ans Ziel kommen – wodurch das Verkehrsaufkommen sinken würde. Zahlen des Verkehrsclub Österreich (VCÖ) zeigen, dass es bei der Auto-Besetzung Luft nach oben gibt: In den Fahrzeugen, die die Wiener Stadtgrenze passieren, sitzen im Schnitt lediglich 1,1 Personen. In ganz Österreich werden nur fünf Prozent der Arbeitswege als Mitfahrer zurückgelegt. Das Verkehrsministerium steht Kovacs Vorschlag ablehnend gegenüber.
Umleitung auf die Schiene
Um den Verkehr zumindest teilweise auf die Schiene umzuleiten hat die ÖBB in den vergangenen Jahren massiv in den Ausbau von P&R-Anlagen investiert. Aktuell gibt es in Niederösterreich mit rund 35.000 PKW- und ca. 23.000 Zweirad-Stellplätzen in unmittelbarer Bahnhofsnähe ein größeres Angebot als in allen anderen Bundesländern zusammen. Das Ziel ist es, bis 2025 50.000 PKW- und 25.000 Zweirad-Stellplätze zur Verfügung stellen zu können. Der Parkplatz in Bad Vöslau wurde erst kürzlich fertiggestellt. Der Ausbau ergab eine Kapazitätssteigerung auf insgesamt 400 PKW- und 412 Zweirad-Stellplätze.
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