Gastspiel
Die Neue Bühne Wien amüsierte mit "Eine giftige Affäre"
"Eine giftige Affäre" begeisterte das Publikum in Kottingbrunn und Baden.
KOTTINGBRUNN/BADEN. (Bericht und Fotos: Gerhard Maly) Am Sonntag gastierte die Neue Bühne Wien von Marcus Strahl wieder in der Kulturszene Kottingbrunn. Mit der Komödie von Michael Weger über Liebe, Ehe und den unbändigen Drang nach Wahrheit, begeisterte das Ensemble das ausverkaufte Haus und am Montag das Publikum in Baden, im Theater am Steg.
Darum geht´s!
Therese und Ludwig führen seit kurzem nicht nur eine Geschäftsbeziehung, sondern auch ein amouröses Verhältnis. Nun wollen sie diese Affäre bei einem gemeinsamen Abendessen, in einem exklusiven japanischen Restaurant, ihren Ehepartnern gestehen und ebenso offen wie kultiviert darüber diskutieren. Zunächst scheint das Unterfangen tatsächlich zu gelingen. Doch dann kosten alle vom Kugelfisch, dessen Gift unerwartet euphorische Zustände auslöst. Zusehends fallen die Hemmungen und schließlich jagt ein pikantes Geständnis das nächste.
Kennen Sie Fugu?
Ein Kugelfisch. Eine Delikatesse in Japan. Obwohl er giftig ist. Oder gerade deswegen. Tetrodotoxin nennt sich das Nervengift, welches schon bei einer Menge von einem Milligramm tödlich ist.
Fugu ist eine der teuersten Delikatessen, die man im ohnehin teuren Japan essen kann. Zuerst kribbelt es im Mund (so hört man), dann werden die Lippen taub, wie nach einer Betäubungsspritze. Ein aufregendes Gefühl sei das, (so sagt man). Hat man Glück, weil man nur wenig Gift geschluckt hat, bleibt es dabei. Hat man Pech, fällt plötzlich das Atmen immer schwerer. Gehirn und Sinnesorgane funktionieren weiter, man schaut seinem eigenen Abschied zu, bis das Herz aufhört zu schlagen.
Die Sache ist nämlich die: Die Leber des Fugu enthält nicht nur das meiste Gift, sie gilt auch als besondere Köstlichkeit. Auch wegen des Kribbelns auf der Zunge. Die Zubereitung ist bei uns in Österreich – wie in den meisten anderen europäischen Ländern auch – aufgrund der Gefahren bei der Zubereitung verboten. Aber natürlich gibt es Feinschmecker, die das Risiko eingehen wollen und in Hinterzimmern von japanischen Restaurants sich illegal Fugu servieren lassen.
Fugu bringt die Wahrheit so richtig ins Rollen!
Regie: Marcus Strahl, Bühne: Martin Gesselbauer, Kostüme: Petra Teufelsbauer
Es spielen: Nici Neiss, Leila Strahl, Victor Kautsch, Rudi Larsen.
Marcus Strahl hat diese Komödie mit einem tiefgreifenden Hintergrund wunderschön inszeniert. Das Bühnenbild wie von Martin Gesselbauer gewohnt klar und übersichtlich gestaltet. Von den vier Darstellern jemand hervorzuheben wäre unfair. Alle waren wunderbar und haben eine großartige Leistung auf die Bühne gebracht.
Weitere Gastspiele in Niederösterreich, Bugenland und Steiermark finden bis 26. April statt. Termine unter https://www.nbw.at/produktionen/eine-giftige-affaere/
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