Nostalgische Erinnerungen
Krampuskarten – wer kann sich noch daran erinnern?
„Es lieben dich aus weiter Ferne zwei tränenfeuchte Augensterne. Den Namen will ich nicht nennen, wenn du mich liebst, musst du mich kennen!“
„Hätten meine Augen die deinen nie gesehen, könnt ich froh und glücklich mit einer anderen gehen!“
„Heut hab´ ich dich im Traum gesehen, da blieb vor Schreck der Wecker stehen!“
Wenn eine anonyme Karte mit so oder ähnlichen Sprüchen im Postkastl lag, dann war wieder Krampuszeit!
Als ich neulich in meiner „Nostalgie-Schatzkiste“ gestöbert habe, bin ich dabei auf alte Krampuskarten gestoßen, die ich vor langer, langer Zeit erhalten habe. Schöne Erinnerungen an die „gute alte Zeit“ kamen auf und zauberten mir ein Lächeln ins Gesicht!
Es war ein schöner Brauch, dass man Ende November/Anfang Dezember Krampuskarten mit Texten und Sprüchen, die teilweise gemein oder auch sehr nett, aber immer anonym waren, verschickt hat; vorzugsweise an die „heimlich Verehrte“ oder bloß eine Freundin, die dich hinters Licht führen wollte! Aufregend war es aber immer. Ich kann mich noch gut daran erinnern, als ich meine erste anonyme Krampuskarte erhalten habe. Ich konnte nächtelang nicht schlafen, weil ich darüber grübelt habe wer wohl mein heimlicher „Verehrer“ ist?
Die Karten waren immer im „krampustraditionellen“ Rot/Schwarz/Gold gehalten, meist wird ein nur leicht bekleidetes Mädl vom langzüngigen, behaart und gehörnten Krampus entführt oder zumindest bezirzt.
Das Verschicken der teuflischen Grüße mit dem Krampus ist ein uralter Brauch der bis ins Jahr 1900 zurückgeht, heute aber leider immer mehr in Vergessenheit gerät – auch „Dank“ der digitalen Welt, in der wir leben - was wirklich sehr schade ist.
Der Krampus selbst basiert auf einer germanischen Tradition, die möglicherweise sogar aus vorchristlicher Zeit stammt. Im Grunde ist er ein Gegensatz zu St. Nikolaus, der am Vorabend des Nikolaustages die schlimmen Kinder bestraft.
Also, Kinder und Mädels, heuer besser brav bleiben!
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