Laufbericht Mödlinger Adventlauf 2014

Vor dem Rathaus (nicht der Kirche ;-) die Tribüne für die Siegerehrung
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  • Vor dem Rathaus (nicht der Kirche ;-) die Tribüne für die Siegerehrung
  • hochgeladen von Hans Stockinger

Liebe LauffreundInnen,

der Mödlinger Altstadtadventlauf ist ein alter Bekannter von mir. Schon oft habe ich daran teilgenommen, mit wechselndem Erfolg. Vor 2 Jahren war ich in meiner Klasse Zweiter. Letztes Jahr ging´s nicht so gut, ich hab den Start verpasst weil ich zu spät bemerkt habe daß mein Laufchip nicht an meinem Fuß sondern noch in Sohn Patrick´s Rucksack war. Mit ein paar Minuten Verspätung hab ich das Rennen aufgenommen, das Feld von hinten aufgerollt und bin in meiner Klasse noch 4. geworden. Heuer ist aber alles anders. Die Stecke ist neu - jetzt angeblich genau 10Km statt etwa 10,5km früher. Laufchip kann ich auch nicht mehr vergessen, der ist jetzt direkt auf der Startnummer. Und die Startzeit ist nun 16:30, man läuft also nicht bei Tageslicht sondern im Dunkeln - naja, bei Kunstlicht. Auch das Wetter hat man schlechter gemacht - etwa 2°, leichtes Nebelgrieseln, nasse Strecke - gemütliches Spätnovemberwetter halt - dafür wirken die Adventstandeln umso heimeliger und einladender ;-)

Nach meiner sehr gut verlaufenen Saison habe ich die letzten 5 Wochen auf Regeneration umgeschaltet, keine harten Trainings, Tempoläufe oder sonstwas gemacht, nur noch meine "Hundeläufe" mit Kira die aber - mit wenigen Ausnahmen - eher Stop-And-Go - Läufe sind. Oder besser Intervalltrainings mit seeeehr unterschiedlichen Intervallen ;-) Aber egal, der Mödlinger Lauf soll mir Aufschluß darüber geben wie sich diese 5 Wochen ausgewirkt haben. Ich werde ihn als "Tempotrainingslauf unter Rennbedingungen" angehen, also nicht volles Rohr aber doch mit Engagement. Schön wär´s, wenn sich dabei eine Zeit knapp unter 41:00 ausgehen würde.

Diesmal bin ich rechtzeitig am Start, hab noch Zeit mich gut aufzuwärmen, mit ein paar Bekannten zu plaudern und am Start spüre ich vom naßkalten Wetter - nicht zuletzt wegen des "Startgekuschels" - auch nichts mehr. Ich hab mich absichtlich weiter hinten aufgestellt damit ich garnicht erst in Versuchung komme wie ein Irrer loszurennen - ich möchte langsamer beginnen und dann immer schneller werden. Doch ich habe ein anderes Problem: Bei der schummrigen Straßenbeleuchtung kann ich die Ziffern meiner Uhr kaum lesen - es wird schwierig werden, meine Kilometerzeiten zu verfolgen! Was solls, muß ich eben nach Gefühl laufen - 3 - 2 - 1 - und LOS geht´s!

Die Hauptstraße entlang Richtung Bahnhof "rolle" ich zunächst im Startgetümmel mit und steigere dann, als es freier wird, allmählich das Tempo. Schön ist es hier zu laufen, ganz leicht bergab, da werde ich in der 2. und 3. Runde ordentlich Gas geben können. Irgendwo steht ein Kinderchor und singt Weihnachtslieder - klingt hübsch aber ich kriege nicht viel mit, bin schnell vorbei. Beim Bahnhof geht´s rechts um´s Eck, etwas steiler bergab und ich schließe zu ein paar Läufern auf. Nebeneinander laufen wir den Bahnhofsplatz runter und dann rechts rum in die Bachgasse - UPS! Da steht mitten auf meiner Linie ein Laternenmast! Blitzschnell muß ich auf dem nassen Boden ausweichen, zische haarscharf daran vorbei - uiuiui das war knapp, das merk ich mir für die nächsten Runden. Überhaupt - meine Laufschuhe sind für diesen nassen kalten Boden nicht optimal geeignet - immer wieder rusche ich, merke daß bei jedem Schritt ein wenig Kraft und Tempo verloren geht. Nicht soviel wie auf der Sandbahn beim Badener Meilenlauf aber doch. Also versuche ich möglichst weich und rund "dahinzuschleichen", bleibe ganz locker und genieße die kühle feuchte Luft. Da wie befürchtet auch auf meiner Uhr nichts zu erkennen ist habe ich keine Ahnung ob ich schnell oder langsam unterwegs bin und muß mich ganz auf mein Gefühl verlassen. Und das sagt mit auf der ersten Runde "Alles paletti, du bist recht flott aber noch lange nicht am Limit!". Nun gut, so sollte es auch sein. Durch die Babenbergergasse geht es in die Fleischgasse, vorbei an den beleuchteten Adventstandeln zum Start. Hier ist eine tolle Stimmung, viele Leute stehen am Streckenrand und jubeln - ich winke zurück und gehe auf die zweite Runde.

Das Feld hat sich stark aufgelockert, jetzt habe ich schon viel Platz und auf dem schnellen Stück die Hauptstraße runter hole ich mir ein paar Leute - waaahhh ist das schön da dahinzufliegen, wieder am Kinderchor vorbei und beim Bahnhof rechts ab. Vor der Laterne nach der Abzweigung zur Bachgasse bin ich gewarnt, richte meine Linie vorher aus und pfeile mich mit vollem Schwung um´s Eck. Die kaum wahrnehmbare Steigung die Demelgasse und die Weißes Kreuz Gasse entlang scheint manchen schon Schwierigkeiten zu machen - ich halte problemlos mein Tempo und schnappe mir wieder ein paar Läufer. In der Badstraße taucht vor mir ein Typ mit einem Leibchen vom Bergmarathon Kainach auf. "Kainach war ein bisserl anstrengender als das hier ;-)" ruf ich ihm beim Überholen zu, winke und erinnere mich mit gemischten Gefühlen an mein heuriges Antreten dort. In der Babenbergergasse lauert ein Fotograf - ich versuche möglichst entspannt dreinzuschauen, zeig ihm "Alles O.K." und denk mir daß er eine Kamera mit gutem Autofokus braucht. Wieder geht es die Fleischgasse mit ihren duftenden Standeln hinauf, über den Schrannenplatz mit seinen zahlreichen Zuschauern und durch den Startbogen auf in die dritte Runde.

Status: Noch immer alles im grünen Bereich, mir geht´s gut und ich habe weiterhin keine Ahnung wie schnell ich unterwegs bin. Jedenfalls nicht am Limit aber doch so daß es großen Spaß macht - so wie ich es ja vorhatte. Zum 3. Mal zoome ich mich die Hauptstraße hinunter doch jetzt herrscht wieder mehr Verkehr - auf einige zu Überrundende gilt es aufzupassen. Ich schließe zu einer Dreiergruppe auf, denk mir "Schaust einmal wie die die letzte Runde angehen - die machen einen recht flotten Eindruck" und bleib die nächsten paar Gassen an ihnen dran. Aber in der Viechtlgasse überholt uns ein großer schlanker Läufer in einer roten Jacke - moment, das war nicht ausgemacht! Ich häng mich an den Roten an. Gut, der macht schon ordentlich Tempo aber was solls, es ist nicht mehr weit bis in´s Ziel, ich muß ja nicht nur hier herumchillen, ein wenig kann ich mich auch anstrengen! Also nochmal durch die Babenbergergasse - pfffft, das spür ich jetzt schon! Aha, da deutet jemand daß die letzte Runde anders verläuft als die ersten beiden. Durch die weihnachtlich beleuchtete Gasse weiter bis zur Kaiserin Elisabeth Straße und dann bergauf zum Schrannenplatz und in´s Ziel. Der Rote steigert nochmal das Tempo, schließt zu ein paar anderen Läufern auf die aber ebenfalls immer schneller werden - noch komme ich mit aber wo ist bloß das Ziel, wann soll ich den Zielsprint anziehen? Ich sehe jede Menge Leute, viele Standeln, der Puls rast inzwischen, wie weit ist es noch??? Ich trau mich nicht loszusprinten, bleib aber an der Gruppe dran,
sause um eine leichte Kurve und da, knapp vor mir ist der Zielbogen mit einer Zeitanzeige. Die springt gerade auf 40:08 als ich sie bewusst wahrnehme. "Das kann nicht sein" schießt es mir durch den Kopf. Ich bin viel zu baff um noch zu reagieren und die letzten paar Meter zu sprinten, laufe einfach im Pulk durch das Ziel. "Unmöglich" denk ich mir während ich keuchend austrabe, das wäre ja eine Netto-Zeit um die 40:00, persönliche 10Km - Bestzeit, das glaube ich einfach nicht.

Aber Helmut, der im selben Pulk wie ich durch´s Ziel gelaufen ist bestätig die Zeit - er hat 40:02 gestoppt. Zur Freude über meine Rekordzeit kommt aber jetzt auch Spannung: Helmut ist in meiner Altersklasse und kurz vor mir durch´s Ziel gegangen, ich bin aber relativ weit hinten gestartet - wer von uns hat in der Netto-Zeit die Nase vorn? Und welcher Klassenrang geht sich überhaupt aus? Reicht es für´s Podium? Die Zeit bis zur Siegerehrung vergeht mit Plaudern, am Läuferbuffet stärken und Umziehen recht schnell, dann noch ein wenig warten bis die 50er Klasse dran ist. 3.Platz - Helmut! Bin ich vor oder hinter ihm, Zweiter oder Vierter? Zweiter ist - bin - ich mit 40:00! Suuuuuper! Erster ist Wolfgang Wallner mit einem riesen Vorsprung von über 6 Minuten(!) Aber das stört mich nicht, der ist eine andere Liga, in der 50er Klasse ist er das was die Kenianer in der allgemeinen Klasse sind ;-) "Blech" geht an Ralf, einen alten Bekannten von mir. Sorry Ralf, das ist die Revanche für letztes Jahr wo du vor mir Dritter warst ;-) Jedenfalls freu ich mich riesig, für mich ist es eine Ehre neben Wolfgang auf dem Siegertreppchen zu stehen. Die Freude wird allerdings ein wenig getrübt denn Siegertreppchen gibt es gar keines und Wolfgang und Helmut sind auch nicht da - wegen des naßkalten Wetters scheint die Siegerehrung etwas hektisch über die Bühne zu gehen. Aber der kleine Wermutstropfen ist schnell vergessen - aus "Versehen" und ganz locker 10Km Bestzeit gelaufen, in meiner Klasse nur einer vor mir und 72 hinter mir - nächstes Jahr gerne nochmal, die Strecke taugt mir, und dann bin ich vielleicht nur 5 1/2 Minuten langsamer als Wolfgang :-)

Soviel aus Mödling,

ich wünsch euch einen schönen Advent,

LG Hans

P.S.: Ergebnisse, Bilder und Berichte zum Adventlauf gibt es auf http://www.altstadtadventlauf.at/
P.P.S.: Eine Bitte an den Veranstalter: Bei der Anmeldung 1€ extra als Bearbeitungsgebühr zu verlangen finde ich eine Frotzelei. Wenn ich mich für einen Lauf anmelde (und ich laufe -zig Läufe im Jahr) dann kann ich wohl annehmen daß meine Anmeldung auch bearbeitet wird. Ich kann mich an keine andere Anmeldung erinnern wo sowas verlangt wird.
P.P.P.S.: Ist die Strecke wirklich exakt 10Km lang? Ich kann meine Zeit immer noch nicht glauben ...

Wo: Schrannenplatz, 2340 Mu00f6dling auf Karte anzeigen

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