Nachtlauf durch den Kurpark Baden im Schneechaos
Liebe LauffreundInnen,
Mittwoch der 19. April 2017 wird wettermäßig wohl lange in Erinnerung bleiben. Und auch wenn ich nicht mit dem Auto irgendwo steckengeblieben bin so hatte ich ein "besonderes" Lauferlebnis:
Nachdem ich mich am Dienstag um meinen Nachtlauf mit meinem Hund "Kira" herumgeschummelt habe (weil es kalt war, geregnet hat und ich einfach keine Lust hatte) war mir klar: Heute entkomme ich ihr nicht, egal wie das Wetter ist. Gegen 21:30 werfe ich also einen Blick hinaus - es ist noch schlechter als gestern. Schneematsch, um die 0 Grad, Schneeregen ... brrr. Aber es nützt nichts, rein in´s Winterlaufgewand, meine Inov8 Laufschuhe mit Stahlspikes hab ich eh noch nicht weggeräumt, Kira die schon freudig herumhüpft kommt an die Leine und raus geht es mit uns, hinauf in den Kurpark.
Schon nach ein paar Höhenmetern wird aus dem Schneematsch immer mehr Schnee und - was soll das? Viele Büsche hängen unter der Schneelast in den Weg, versperren ihn fast ... das wirkt wie ein weißer Tunnel mit Hindernissen. Und dann ist überhaupt Schluß - der Weg ist komplett versperrt mit Büschen und umgebogenen Bäumen! OK, sowas kann Kira und mich nicht aufhalten, wir zwängen uns durch das Hindernis und weiter geht´s durch die Winterlandschaft. Immer wieder fallen kleine Schneebomben von den Bäumen, liegen abgebrochene Äste am Weg und überall raschelt und knackt es. Irgendwie wirkt diese im Schnee begrabene Frühlingslandschaft, die niedergedrückten Äste und Zweige im düsteren Zwielicht unheimlich aber auch faszinierend. Und es macht Spaß lautlos eine erste Spur durch den tiefen Schnee zu ziehen. Über den Felsenweg laufen wir hinauf zum Bienenteich, ich genieße die weihnachtliche Stimmung und die gedämpften Lichter die durch das Schneetreiben schimmern.
Beim Bienenteich liegt ein meterlanger, schenkeldicker Ast der von einem Baum abgebrochen ist. Und ein Stück weiter ist die Straße zum Rudolfshof durch abgebrochene Äste komplett blockiert. Während Kira im Schnee schnüffelt und ich die "Straßensperre" vor mir betrachte beginnt es im Baum vor mir hoch droben zu knacken und zu krachten und mit einer Schneelawine stürzt ein verdammt großer Ast herunter - KRCHHHACK ... pfffft, Kira erschrickt ordentlich und mir ist das auch nicht egal! Wir laufen weiter zu den Tiergehegen und Richtung Unterer Kurpark - und überall das gleiche Bild: Da liegt ein 10-Meter-Baum über den Weg, dort ein großer abgebrochener Ast, da blockieren niedergedrückte Büsche den Pfad ... und über mir im Wald knackt es wie von Holz das unter großer Spannung steht ... und nochmal KNACK ... wir laufen ein Stück weiter und dann geht es schon KRAAAACHCHCH, ein Rauschen von Schnee und Ästen und ein heftiges Rumpeln ... da ist was Großes runtergekommen! Ich glaube, morgen bei Tageslicht wird sich hier ein ordentliches Chaos zeigen! Für den Moment reicht´s uns aber, daß der Lauf soooo spannend und erlebnisreich wird hätte ich mir nicht gedacht. Was ist dagegen schon das bißchen Schneeregen und Kälte ... schließlich gibt es kein schlechtes Laufwetter, nur schlechte Laufbekleidung. Und so ein Wetter macht die heiße Dusche danach nur umso angenehmer :-)
Soviel aus dem "Schneechaos im Kurpark",
bis zum nächsten Mal,
Gute Nacht!
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