Jägerstätter-Gedenken mit Fußwahlfahrt in St. Radegund

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ST. RADEGUND. Die Gedenkveranstaltung zum 73. Todestag des oö. Seligen Franz Jägerstätter am 8. und 9. August in dessen Heimat St. Radegund stand ganz im Zeichen des Engagements für Integration und Menschen auf der Flucht.

Der Innviertler Landwirt und Familienvater hatte sich aus Glaubensgründen geweigert, mit der Waffe für das Nazi-Regime in den Krieg zu ziehen. Daraufhin wurde er vom Reichskriegsgericht in Berlin wegen „Wehrkraftzersetzung“ zum Tode verurteilt und am 9. August 1943 hingerichtet.

Zum Gedenktag kamen rund 150 Personen, unter ihnen auch 30 Jägerstätter-Verehrer aus Italien. Im kommenden Jahr, am 18. März 2017, wird der Südtiroler Kriegsdienstverweigerer und Familienvater Josef Mayr-Nusser seliggesprochen.

Das Gedenken begann am 8. August 2016 mit einem Abendgebet in der Kirche St. Radegund. Am 9. August gab Gina Abbate, pensionierte Pädagogin aus Meran und Mitglied von Pax Christi Italien, im Pfarrheim in Tarsdorf Einblick in ihr Engagement für minderjährige unbegleitete Flüchtlinge. Abbate erzählte die Fluchtgeschichte eines jungen Afghanen, die in dem Buch „Komak! Komak!“ („Hilfe! Hilfe!“) veröffentlicht wurde. „Die persönliche Entscheidung, sich für Flüchtlinge einzusetzen, wird zum Segen für uns alle“, davon ist Abbate überzeugt. „Bei unserer Arbeit brauchen wir den Mut, auch gegen den Strom zu schwimmen.“

In einer Grußbotschaft stellte der Südtiroler Journalist und Aktivist von Pax Christi Italien, Francesco Comina, der aus gesundheitlichen Gründen verhindert war, den Anwesenden die Frage: „Was ist los? Jahrelang haben wir an den Mauern Anstoß genommen und jetzt können wir nicht genug davon bauen? Die Angst vor dem Fremden hat die Politik des Mauerbaus vorangetrieben.“

Nach dem Vortrag folgte eine Fußwallfahrt von Tarsdorf nach St. Radegund, wo um 16 Uhr eine Andacht zur Todesstunde von Franz Jägerstätter stattfand, die von Pax Christi gestaltet wurde. Beim abendlichen Gedenkgottesdienst in der Pfarrkirche griff auch Bischof Manfred Scheuer in seiner Predigt das Thema Flucht und Integration auf. Er fragte zunächst mit den Worten von Papst Paul VI. am Ende des Zweiten Vatikanischen Konzils: „Was kommt heraus, wenn die Religion der Menschwerdung Gottes auf den heutigen Menschen trifft?“

Das jährliche Jägerstätter-Gedenken zum 9. August wird von der christlichen Friedensinitiative Pax Christi und der Pfarre St. Radegund organisiert. Neben Gläubigen aus Österreich, Italien und Deutschland waren heuer unter anderem die Familie Jägerstätter, Jägerstätter-Biografin Erna Putz, Bischof Manfred Scheuer, Bischof em. Maximilian Aichern, Bischofsvikar Maximilian Mittendorfer, Univ.-Prof. Ewald Volgger und die US-Drehbuchautorin Elisabeth Bentley zu Gast.

Den Abschluss des heurigen Gedenkens bildete eine Lichterprozession zum Grab von Franziska Jägerstätter (1913-2013), der Frau des seligen Franz Jägerstätter.

Fotos: Diözese Linz/Eder-Cakl & KirchenZeitung/Wallner

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