Tracing Spaces
Das Museum Nordwestbahnhof öffnet wieder seine Pforten
Wechselhafte Geschichte: Im Museum Nordwestbahnhof steht neben dem Nationalsozialismus auch der Fischfang im Fokus. Ab sofort ist wieder jeden Donnerstag geöffnet. Eintritt frei!
WIEN/BRIGITTENAU. Den ehemaligen Nordwestbahnhof nehmen Michael Zinganel und Michael Hieslmair als Ausgangspunkt, um sich mit der dunklen Geschichte Wiens zu befassen. Mit "Tracing Spaces" bieten sie in der Nordwestbahnstraße 16a einen Blick in die Vergangenheit des Areals.
Ab sofort hat das Museum inklusive Außenausstellung wieder jeden Donnerstag, 15 bis 19 Uhr, und nach persönlicher Vereinbarung geöffnet. Der Eintritt ist frei! Für den Besuch gelten die aktuellen COVID-Vorschriften.
Geschichte des Fischfangs
Bevor das Areal dem neuen Wohngebiet weichen muss, bringt Tracing Spaces die wechselvolle Geschichte und Gegenwart des letzten innenstadtnahen Logistik-Knotens in Erinnerung. Unter dem Titel "Fischgeschichten" werden Aspekte der baulichen, sozialen und kulturellen Transformation der Stadt anhand von Orten des Fisch-Fangs, -Handels und dessen Verarbeitung reflektiert.
Ausgangspunkt für die Auseinandersetzung mit Fischgeschichte(n) in der Stadt ist die spezielle Lage des Nordwestbahnhofs. Denn dieser liegt über einem ehemaligen Seitenarm der Donau. Deren Zuflüsse und Au-Landschaften ideale Laichplätze und Lebensräume für eine Vielzahl von Fischen geboten. Aber auch einstige Fischerei-Reviere und -Vereine, historische Fisch-Märkte und -Fabriken finden in der Ausstellung ihren Platz. Auf Besucherinnen und Besucher warten verschiedenste Fotos, Filme, Objekte, Pläne sowie Modelle
Dunkle Geschichte im Fokus
Im Freien rekonstruiert "Tracing Spaces" mit der Freiluft-Installation "Perceptual Grounds" ein dunkles Kapitel der Geschichte: Zentrales Element der Installation ist die 1952 abgebrochene Bahnhofshalle. Ihre Grundrisse wurden auf dem Boden im Maßstab 1:1 nachgezeichnet. Im Jahr 1938 fand dort die antisemitische NS-Propaganda-Ausstellung „Der ewige Jude“ statt.
Gleichzeitig hat man mit Verweis auf die Dreharbeiten des Films „Stadt ohne Juden“ ein Kameraset und einen Zugwaggon in abstrahierter Form nachgebaut. War die Deportation im Film 1924 noch fiktiv, zeigte die verhetzende Wirkung der Ausstellung 1938 ihre fatale Wirkung im Realen: in Pogromen, Deportationen und Massenvernichtung.
Mehr Infos und Terminvereinbarung unter 0699/123 58 298 oder direkt hier online.
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