Brigittenau
Katastrophale Zustände trotz Zwangsverwaltung von "Horrorhaus"

Das Haus in der Salzachstraße 46 ist ein Spekulationsobjekt. Hier leben die Bewohnerinnen und Bewohner unter katastrophalen Bedingungen.  | Foto: MieterHilfe der Stadt Wien
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  • Das Haus in der Salzachstraße 46 ist ein Spekulationsobjekt. Hier leben die Bewohnerinnen und Bewohner unter katastrophalen Bedingungen.
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In der Salzachstraße 46 leben die Mieterinnen und Mieter unter katastrophalen Bedingungen. Das sogenannte "Horrorhaus" steht zwar unter Zwangsverwaltung, doch die Probleme bleiben bestehen.

WIEN/BRIGITTENAU. Ein Haus in der Salzachstraße 46 in der Brigittenau ist eines von zwölf Spekulationsobjekten, die auf der Liste der Stadt Wien stehen. Hier leben Mieterinnen und Mieter seit Jahren unter unzumutbaren Bedingungen – marode Bausubstanz, ungesicherte Wasserleitungen und Müllansammlungen prägen das Bild.

Trotz gerichtlicher Zwangsverwaltung scheint sich die Lage im sogenannten "Horrorhaus" bislang kaum zu verbessern. Das Gebäude ist nach wie vor in einem desolaten Zustand. „Es gibt einen Blumenstrauß an Dingen, die beantragt wurden“, schildert Christian Bartok, Leiter der Mieterhilfe Wien, die Lage.

Kampf gegen Spekulanten

Die Bewohnerinnen und Bewohner fühlen sich weiterhin im Stich gelassen. Dennoch schöpfen sie neue Hoffnung, da die Stadt Wien seit Ende 2024 verstärkt gegen Spekulationshäuser vorgeht. Mit einem umfassenden Maßnahmenpaket sollen Eigentümer, die Gebäude absichtlich verfallen lassen, zur Verantwortung gezogen werden. Ein zentrales Instrument ist dabei die Zwangsverwaltung gemäß §6 Mietrechtsgesetz. Hierbei können notwendige Erhaltungsarbeiten gerichtlich eingefordert werden, wenn Eigentümer ihrer Instandhaltungspflicht nicht nachkommen.

Im Haus gibt es zahlreiche Feuchtigskeitsschäden. | Foto: MieterHilfe der Stadt Wien
  • Im Haus gibt es zahlreiche Feuchtigskeitsschäden.
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Auch in der Salzachstraße 46 wurde ein solches Verfahren im Dezember 2024 eingeleitet. Der Zwangsverwalter ist vom Gericht dazu befugt, Sanierungsarbeiten zu veranlassen, die Mieteinnahmen zu verwalten, neue Mietverträge abzuschließen und gegen Scheinuntermieten vorzugehen. Bartok betont jedoch, dass derartige Verfahren Zeit benötigen: „Das Haus ist seit Jahren in diesem schlechten Zustand, und erst kürzlich konnte die Zwangsverwaltung beantragt werden. Die Umsetzung der Maßnahmen zieht sich daher leider hin.“

Einige Sicherungsmaßnahmen, bei denen Gefahr in Verzug war, seien bereits umgesetzt worden, erklärt er weiter. „Wenn etwas wirklich Gefährdendes vorliegt, können wir Anträge auf einstweilige Verfügungen stellen. Dann geht es schneller, und das Gericht ordnet Maßnahmen mit kürzeren Fristen an“, so Bartok. Da die Schäden in der Salzachstraße zwar schwerwiegend, aber nicht akut gefährdend sind, erfolgt die Umsetzung der Maßnahmen langsamer.

Nächster Gerichtstermin

Der nächste Gerichtstermin zur Causa Salzachstraße 46 ist für den 31. Jänner 2025 angesetzt. Hier wird überprüft, welche Fortschritte der Zwangsverwalter erzielt hat.

Das Gebäude ist nach wie vor in einem desolaten Zustand. | Foto: MieterHilfe der Stadt Wien
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Sollten keine wesentlichen Verbesserungen erkennbar sein, könnte ein Wechsel des Verwalters erfolgen. Ziel bleibt, dass die Salzachstraße 46 wieder ein lebenswertes Zuhause wird.

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