Unheimliche Begegnung
Heidentor bei Petronell-Carnuntum
Beeindruckend steht es da, mitten im Acker. Die Beleuchtung während der nächtlichen Dunkelheit macht es zu einem Blickfang. Wenn man mit der Bahn oder mit dem Auto vorbeifährt ist es nicht zu übersehen.
Und natürlich musste ich spät am Abend dorthin, um es zu fotografieren. Der Weg von Petronell Carnuntum zum Heidentor ist nicht beleuchtet. Beim Heidentor angekommen bemerkte ich, dass ich ganz alleine war. Kein Mensch weit und breit. Nur ich und dieses gigantische, antike Bauwerk standen uns gegenüber.
Obwohl die Scheinwerfer das Tor hell erleuchteten, vermochten sie nicht die Dunkelheit ringsum zu bezwingen. Sie blendeten mich und ich hatte Mühe zu erkennen, was um mich im Dunkeln war.
Ich baute mein Stativ auf und montierte meine Kamera darauf. Zwei Gedanken wechselten sich ständig ab in meinem Kopf: „Ja die richtige Kameraeinstellungen wählen. Durch die starken Scheinwerfer gibt es starke Kontraste und das Foto könnte an einigen Stellen ausbrennen ...“, und (was mir mehr Sorgen bereitete) „Wenn mir jetzt jemand auf die Schulter greift schreie ich wie ein Mädchen ...“
Es war schon sehr unheimlich. Beim Anblick des imposanten Heidentores konnte ich fast das rege Leben der Antike spüren, das sich einst an diesem Ort abspielte. Ein gewaltiges Zeugnis, das die Jahrhunderte überdauerte.
Ein nächtlicher Besuch, so ganz alleine, ist wohl nur was für starke Nerven. Zwar habe ich mir einen peinlichen Aufschrei sparen können. Aber zu solchen Orten zieht es mich nur deshalb zu später Stunde hin, weil mich das Fotografieren so reizt und ich spektakuläre Bilder zeigen kann. Ich glaube, sonst würde ich da niemals alleine hingehen.
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