Neuer Eigentümer lässt Bäume am Exerzierplatz in Hainburg fällen

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Am Montag, den 31.3., waren um 8 Uhr morgens schon laute Motorsägengeräusche vom Exerzierplatz her zu vernehmen, gefolgt vom Krachen umstürzender Bäume.

Der Eigentümer hat den Auftrag erteilt, alle Kastanien am Platz zu fällen, da Gefahr im Verzug sei.
Als Anrainerin weiß ich aus Beobachtungen , dass in den Bäumen entlang der Schlossbergzeile Eichkätzchen leben. Da zu dieser Jahreszeit mit Jungtieren, die noch nicht flüchten können, zu rechnen ist, musste ich schnell etwas unternehmen.
Ein Anruf bei der BH Bruck/Leitha ergab,dass das Fällen legal ist, da es sich um freistehende Bäume handelt. Eichkätzchen sind nicht vom Aussterben bedroht, also war auch von dieser Seite her keine rechtliche Grundlage für ein Einschreiten vorhanden.
Nachdem ein erstes Gespräch mit den Arbeitern recht erfolglos verlief, bot Nina Hofstädter, eine erfahrene Natur- und Tierschützerin, ihre Hilfe an.
Am Dienstagmorgen sprach sie mit den Arbeitern und erklärte ihnen die Lage. Sie hatten Verständnis und hielten kurz Rücksprache mit dem Chef. Wir erhielten die Erlaubnis, während der Arbeiten dabei zu sein und nach Nestern und ihren Bewohnern Ausschau zu halten.
Die Zusammenarbeit funktionierte bestens und wir wurden tatsächlich fündig! In einem der Bäume fanden wir ein Nest mit drei Jungen. Die armen Kleinen waren total verschreckt und zitterten am ganzen Leib!
Wir legten sie vorsichtig mit ihrem Nest in eine Transportbox und hielten sie mit einer Wärmeflasche warm.
Fr. Hofstädter brachte sie später zur Wildtierhilfe Wien, die schon viele Jungtiere aus ähnlichen Rettungsaktionen aufziehen.

Im Laufe des Tages bekamen wir noch Unterstützung von Melanie Puhl, Barbara Flicker, Daniela Gratineau und Barbara Stoss. Gemeinsam nahmen wir jeden einzelnen Baum genau unter die Lupe. Zum Glück waren keine weiteren Jungtiere mehr dort. Wir fanden mehrere leere Nester, teils von Eichkätzchen, teils von Vögeln und ein Amselnest mit vier Eiern, die wir leider nicht bergen konnten.

Später am Nachmittag konnten wir die Muttertiere auf der Suche nach den Jungen bzw. dem Nest beobachten. Es war herzzereissend zuzusehen, wie die armen Tiere von Stamm zu Stamm hüpften und immer wieder innehielten, um zu suchen. Auch am nächsten Tag wurden sie mehrfach von Anrainern beobachtet.

Am Mittwoch wurden die Arbeiten dann auf dem Kasernengelände fortgesetzt. Leider wurde uns der Zutritt verweigert, sodass wir die Aktion abbrechen mussten.

Die drei Jungtiere wurden tierärztlich untersucht. Sie stehen unter Schock, schreien sogar im Schlaf und sind auch gesundheitlich nicht ganz fit. Der Zustand von zweien ist ziemlich kritisch. Wir können nur hoffen, dass sie trotz aller Strapazen durchkommen.

Leider ist die Natur dem Menschen immer mehr gleichgültig. Was zählt schon ein Baum? Wer braucht schon die Tiere? Viel zu wenige denken daran, wie wichtig die Natur für uns alle ist.

In solchen Fällen muss ich immer an die Weissagung der Cree-Indianer denken: „Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen kann.“

Update: Auf dem Kasernengelände wurde von den Arbeitern ein weiteres Nest gefunden. Eins der beiden Jungtiere konnte leider flüchten, das zweite wird an die Wildtierhilfe Wien übergeben.
Diese Organisation ist für jede Unterstützung dankbar. Wer gerne helfen möchte:
Wildtierhilfe Wien
IBAN: AT84 2011 1824 2690 1400
BIC: GIBAATWWXXX

Ein großes Dankeschön gebührt den Arbeitern der Fa. Schuch KEG für die großartige Unterstützung!

Vielen Dank auch an Marion Lautischer, die den Transport nach Wien übernommen hat!

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