"Schein" ist teurer als das Taxi

- Gabriele und Franz Müllner aus Hof am Leithaberge sind mit drei Autos täglich rund 1.200 Kilometer unterwegs.
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HOF/L. Zur Faschingszeit ist die Ballsaison am Höhepunkt, ein Event jagt das nächste. Manch einer soll am nächsten Morgen nicht nur den ausgewachsenen Kater, sondern auch den Verlust des Führerscheins beklagt haben. Dass es gar nicht soweit kommen muss erzählen Gabriele und Franz Müllner aus Hof am Leithaberge.
Pflichtbewusstsein steigt
Das Ehepaar ist mit einer Angestellten mit drei Autos unterwegs, um die Fahrgäste sicher an den gewünschten Ort zu bringen: "Wir haben unser Taxiunternehmen im Jahr 2013 gegründet, in der relativ kurzen Spanne von rund fünf Jahren hat sich das Pflichtbewusstsein merklich gesteigert. Taxifahrten werden immer beliebter, besonders die Jungen schätzen unseren Service", erzählt Franz Müllner, der anmerkt, "dass eine Taxifahrt immer noch billiger ist, als den Führerschein wegen Trunkenheit am Steuer abgeben zu müssen." Auch dass die Polizei spürbar mehr kontrollieren würde, sieht Müllner positiv.
"Man weiß ja nie"
Das Taxiunternehmen in Hof wird überwiegend für Krankentransporte, Flughafen- und Firmenfahrten gebucht, "Laufkundschaft ist eher weniger dabei", erzählt Gabriele Müllner aus ihrem Alltag als Taxichauffeurin. "Der Beruf ist spannend, man weiß am Morgen nie, was im Laufe des bevorstehenden Tages auf einen zukommt. Ich hatte mal einen jungen Mann als Fahrgast, der mich kurz nach Fahrtantritt fragte, ob Rauchen erlaubt sei. Ich bin selbst Raucherin, aber Rauchen im Auto geht nicht. Ich hab ihm angeboten, eine Pause einzulegen, die Uhr abzustellen - aber nein, er musste sich eine anrauchen. Ich fuhr rechts ran und wollte ihn rausschmeissen, als er doch noch eingelenkt hat und die Zigarette ausdämpfte. Nachdem ich ihn an seinem Fahrtziel abgesetzt hatte, gab er mir ein wahrlich fürstliches Trinkgeld - für meine Standhaftigkeit, wie er sagte."
Lieb gemeint
Ebenfalls lieb gemeint war das Geschenk eines anderen Fahrgastes. "Der Gast unterhielt sich mit mir über die Sicherheit. Er fragte mich, ob ich ‚wenigstens‘ einen Baseballschläger im Auto hätte, für den Notfall, wie er meinte. Ich sagte ihm, der wäre doch viel zu unhandlich. Ein paar Tage später überreichte mir der Fahrgast einen selbstgedrechselten Baseballschläger, der deutlich kleiner war. Er war um meine Sicherheit besorgt, was mich sehr gerührt hat. Der kleine Baseballschläger ist jetzt als Andenken bei uns daheim."
Polizei-Kontrollen
Das Bezirkspolizeikommando "kontrolliert laufend und unabhängig von der Jahreszeit. Angekündigte Kontrollen dienen der Sensibilisierung, Planquadrate finden in unregelmäßigen Abständen statt."
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