Kritik an Ausbau macht sich breit
Alexander Petznek (VP) fordert sofortigen A4-Ausbau. Werner Herbert (FP) hält Bau für "Politschmäh".
BEZIRK (sawa). Kürzlich präsentierte Bundesministerin Doris Bures die Verkehrspläne für die Ostregion: In vier Schritten soll damit die Verkehrssicherheit erhöht werden.
Ein Schritt davon: der dreispurige Ausbau der A4 zwischen Fischamend und Neusiedl ab 2018: "Das ist viel zu spät", sind sich der Brucker Wirtschaftsstadtrat Alexander Petznek und "Frau in der Wirtschaft"-Bezirksvorsitzende Gabriele Jüly einig.
Als Vertreter der Wirtschaft sehen sie den verspäteten Ausbau als absoluten Wirtschaftsbremser für die Region. Jüly dazu: "Es kann nicht sein, dass die burgenländische Sanierung dem A4 Ausbau vorgezogen wird. Diese Route ist für unsere regionale Wirtschaft und unsere Lebensqualität essentiell und jede weitere Verzögerung bremst unsere Wachstumsregion."
Petznek ergänzt: "Selbst-verständlich begrüßen wir die sofortigen Sicherheitsmaßnahmen, aber der Ausbau darf nicht nach hinten geschoben werden. Das stark wachsende Vekehrsaufkommen wird nicht nur die Autobahn weiter belasten, sondern auch die Ausweichrouten B10 und B9."
Jüly und Petznek fordern deshalb "den dreispurigen Ausbau schon ab 2015." Das ist laut Autobahn- und Schnellstraßen Finanzierungs AG (Asfinag) aber aus folgenden Gründen nicht möglich: "Für die Fahrstreifenerweiterung sind umfangreiche Planungen erforderlich. In weiterer Folge sind forstrechtliche, wasserrechtliche und naturrechtliche Genehmigungsverfahren durchzuführen", erklärt Pressesprecher Walter Mocnik.
Kritik übt auch FPÖ-Bezirksparteiobmann Nationalrat Werner Herbert: "Der Ausbau wurde in der Vergangenheit bereits mehrmals und in unterschiedlichen Varianten angekündigt. So auch zuletzt im November 2011, wo Landeshauptmann Pröll die Verbreitung der A4 zwischen dem Flughafen und Fischamend von den dort vorhandenen vier auf sechs Fahrspuren angekündigt hatte. Eine Umsetzung hätte bis 2013 erfolgen sollen, geschehen ist aber bis dato nichts."
Das sieht Mocnik anders: "Die Materialrechtsverfahren (Forst, Wasser, Naturschutz) wurden eingereicht und stehen vor dem Abschluss. Ende 2013 werden die Vorarbeiten für die Baustellenverkehrsführung durchgeführt."
Das nun von Bures vorgelegte Ausbaukonzept sei laut Herbert ebenso keine schnelle verkehrstechnische Lösung, sondern wohl auch eher als eine politische Wahlkampfansage anzusehen. Herbert spricht von einem "Politschmäh": "Woher will Ministerin Bures wissen, was nach ihrer Amtszeit 2018 passiert? Das ist ein unwürdiges Spiel auf Zeit."
Die Asfinag bleibt aber dabei: "Für uns ist der Baubeginn für 2018 vorgesehen. Zeitpläne dieser Art halten, wenn es keine ungeplanten Verzögerungen gibt."
Zur Sache:
Seit über zehn Jahren fordern die Brucker einen Ausbau der A4 auf drei Spuren. Bis zu 65.000 Fahrzeuge passieren täglich den Streckenabschnitt Fischamend-Neusiedl. Tendenz steigend. Der Baubeginn ist nun für 2018 geplant. Kosten: 245 Millionen Euro. Bauzeit: etwa drei Jahre.
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