Spagat zwischen Beruf und Familie
130 zusätzliche Kinderbetreuungsplätze sollen in den nächsten drei Jahren im Brucker Bezirk entstehen.
BEZIRK (sawa). Im Ministerrat bereits beschlossen, soll das neue Familienpaket von der nächsten Bundesregierung umgesetzt werden.
Für den Ausbau der Kinderbetreuungsplätze sind darin bis 2016 jährlich 100 Mio. Euro vorgesehen. Innerhalb der nächsten drei Jahre sollen somit niederösterreichweit rund 5.000 zusätzliche Kinderbetreuungsplätze entstehen - 130 davon im Brucker Bezirk: "Der große Gewinner sollen die Familien sein", betont Bergs Vizebürgermeister und Brucker SPÖ-Spitzenkandidat für die Nationalratswahl, Andreas Hammer.
Besonders in den Ballungsräumen sind zusätzliche Kinderbetreuungsplätze notwendig: "Bedarf gibt es in jeder unserer Gemeinden, ob das nun Bruck, Haslau Maria-Ellend oder Berg ist", weiß die Brucker Landtagsabgeordnete Christa Vladyka.
Wie gefragt Betreuungsplätze sind, zeigt auch der Ausbau der schulischen Nachmittagsbetreuung der Niederösterreichischen Volkshilfe: So werden mit 2. September zwei neue Standorte geschaffen: Zwei Gruppen mit einer Platzkapazität von jeweils 25 Kindern wird es in der Brucker Volksschule am Hauptplatz geben, eine Gruppe mit einer Platzkapazität von 25 Kindern in der Volksschule in der Fischamenderstraße.
Neben der Schaffung von Kinderbetreuungsplätzen soll mit Inkrafttreten des Pakets auch die Familienbeihilfe erhöht werden: Momentan erhält eine niederösterreichische Familie mit zwei Kindern monatlich 223,60 Euro an Familienbeihilfe, inklusive dem Kinderabsetzbetrag sind das jährlich 4.084,80 Euro.
Mit der Familienförderung neu würde sich die Familienbeihilfe monatlich auf 375 Euro erhöhen, inklusive Kinderabsetzbetrag stünden einer Familie mit zwei Kindern jährlich somit 4.500 Euro zur Verfügung. Im Brucker Bezirk würden mit Inkfrafttreten des Pakets 9.170 Kinder von der Novelle profitieren. "Im Vergleich zum jetztigen Modell also ein Gewinn von über 400 Euro", rechnet Vladyka vor.
Während die Brucker SPÖ den Ausbau der Kinderbetreuungsplätze möglichst rasch voranzutreiben möchte, warnt das Hilfswerk Niederösterreich hingegen vor einem "Qualitätsverlust" in der Kinderbetreuung.
Laut einer aktuellen Studie sei die Kinderbetreuung in Gruppen nicht unbedingt entwicklungsförderlich. Besser sei die Betreuung in Kleingruppen durch Tageseltern. Im Bezirk Bruck betreuen derzeit sechs Tagesmütter des Hilfswerks 30 Kinder. "Es wollen aber zunehmend Eltern ihre Kinder zu Tagesmüttern bringen", beobachtet Margit Allmann-Matzinger, Einsatzleiterin des Hilfswerks für den Brucker Bezirk.
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