HEILIGER MARTIN
MARTINIGANSL
Martinstag
Martin war als römischer Offizier in Frankreich stationiert. Als er eines Tages einem frierenden Bettler begegnet, teilte er kurzerhand seinen Mantel mit dem Schwert und gab dem armen Mann eine Hälfte.
Martin wurde zum Bischof von Tours gewählt. Um der Wahl zu entgehen, solle er sich in einem Gänsestall versteckt haben, aber das Geschnatter der Gänse verriet ihn. Später soll Martin’s Leichnam per Lichterprozession nach Tours überführt worden sein.
Wenn jedes Jahr die Kinder mit Laternen durch die Städte ziehen und dazu Lieder singen, so erinnern sie mit diesem Brauch an den Heiligen Martin von Tours, der am 11.11. im Jahre 397 beigesetzt wurde.
Durch diese barmherzige Tat ist St. Martin zu einem Symbol christlicher Demut geworden. Im Mittelalter entwickelten sich daraus eine ganze Reihe von Bräuchen wie etwa der Martinssegen, das Martinsbetteln, das Martinssingen und das Martinigansl, die sich bis heute erhalten haben.
Martiniloben als kulinarisches Angebot
In Gols wurden zu oder um St. Martin, der Namenspatron des Tages ist Landesheiliger des Burgenlands, die Weinkeller anfangs nur für Weinbauern und Einheimische geöffnet um den Jungwein zu verkosten. Hier begann auch um 1997 die touristische Vermarktung. Heute ist das Martiniloben eine viele Gemeinden umfassende Veranstaltung mit bedeutendem touristischem Umsatz.
Martinsegen
Vor allem in Ostösterreich segnen die Pfarrer den neuen Wein (Heuriger), der dann nach diesem „Martiniloben“ von den Heurigenwirten zur ersten Verkostung ausgeschenkt wird.
Martinsgans
Martinsgans mit Rotkohl und Serviettenknödel
Als Brauch ist heute vor allem das traditionelle Martinsgansessen (in Österreich auch Martinigans oder Martinigansl genannt) verbreitet.
Ein historischer Erklärungsversuch für dieses Brauchtum geht davon aus, dass in Zeiten des Lehnswesens eine am Martinstag fällige Lehnspflicht, eine Abgabe namens Martinsschoß, der Ursprung war. Da diese häufig aus einer Gans bestand, bildete sich die Bezeichnung Martinsgans heraus, und weil der Martinstag traditionell mit einer Kirmes oder einem Tanzmusikabend gefeiert wurde, bot es sich an, die Gans zum Festessen zu machen und an diesem Abend festlich zu verspeisen.
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