Ein trauriger Abschied
Der Kampf gegen die drohende Abschiebung von Aref Sarwari ist verloren, der Mann wurde vorzeitig abgeschoben.
BRUCK/L. Der Fall Aref Sarwari bewegte die Brucker Bevölkerung, der Verein "Unser Bruck hilft" kämpfte mit Online-Petition und medialen Aufsehen gegen die drohende Abschiebung des jungen Mannes. Eine Woche vor dem offiziellen Ausweisungstermin wurde Sarwari nun am vergangenen Samstag kurzfristig abgeschoben. Er befindet sich nun wieder in Afghanistan.
"Perfide Aktion"
Helga Longin, die Aref Sarwari seit seiner Ankunft in Bruck vor rund zweieinhalb Jahren kennt, ist bestürzt über die Vorgangsweise: "Am Montag, den 22. Jänner wurde in der Gerichtsverhandlung der Abschiebetermin mit 3. Februar noch bestätigt und protokolliert. Wir wussten zwar, dass es ein beinahe aussichtsloser Kampf um den Verbleib von Aref war, doch ihn still und heimlich eine Woche vor dem offiziellen Termin in einen Flieger nach Kabul zu setzen ist eine äußerst bedenkliche und perfide Vorgangsweise." Erschwerend kommt hinzu, dass "just am Samstag bei einem Terroranschlag in Kabul rund 100 Menschen ihr Leben verloren haben. Aref kam am Flughafen in Kabul an, wurde vor die Türe gesetzt und seinem Schicksal überlassen. Wir haben telefoniert, und ihm via Internet ein Zimmer organisiert, sonst hätte er auf der Straße schlafen müssen", schildert Longin.
Antrag eingebracht
Die Anwaltskanzlei Sailer und Schön mit Sitz in Bruck an der Leitha hat zum vergangenen Gerichtstermin noch einen Antrag auf aufschiebende Wirkung eingebracht, mit der Ausweisung am vergangenen Samstag ist diese obsolet. "Aref war sehr, sehr tapfer! Bei der letzten Verhandlung am 22. Jänner aber ging es ihm sehr schlecht. Er hat Angst", berichtet Dr. Romana Schön.
Jüly-Mitarbeiter traurig
Reinhold Rappelsberger, der Aref als ehrenamtlichen Mitarbeiter Jüly kennengelernt hat, versteht die Welt nicht mehr: "Die Regierung muss umdenken!"
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