Geburtsvorbereitung
Hebammen, Doulas und das Geburtshaus im Burgenland

Geburtsvorbereitung im Burgenland. MeinBezirk gibt einen Überblick über die unterschiedlichen Alternativen und Möglichkeiten einer Geburt im Burgenland.  | Foto: John Looy auf Unsplash
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Was passiert, wenn's passiert ist? Wie sehen die ersten Schritte nach einem positiven Schwangerschaftstest aus? Wie unterstützen Doulas und Hebammen werdende Mütter, Väter und das Neugeborene?  MeinBezirk hat beim Geburtshaus Juno im Burgenland nachgefragt, was der Unterschied zwischen einer Geburt in einem Geburtshaus und einem Krankenhaus ist und gibt einen Überblick über die Geburtsvorbereitung. 

BURGENLAND. Die Geburtenrate im Burgenland lag im Jahr 2022 bei 7,1 Babys pro 1.000 Einwohnerinnen und Einwohnern, und Jahr um Jahr entscheiden sich Burgenländerinnen sowie Burgenländer dazu, Eltern zu werden. Ein positiver Schwangerschaftstest leitet den Beginn der Geburtsvorbereitung ein und das Angebot und die Möglichkeiten sind breit gefächert. MeinBezirk hat beim Geburtshaus Juno in Eisenstadt nachgefragt: Was macht eigentlich eine Hebamme, gibt es Doulas im Burgenland und was ist der Unterschied zwischen einer Geburt zu Hause, im Geburts- oder Krankenhaus? 

Ein Geburtshaus ist eine Hebammenpraxis. Auch hier werden Beratungen bereits während der Schwangerschaft angeboten. | Foto: Geburtshaus Juno
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Die ersten Schritte der Geburtsvorbereitung

MeinBezirk hat Eva Schranz und das Hebammenteam des Geburtshauses Juno gefragt, wie die ersten Schritte nach Entdeckung einer Schwangerschaft aussehen. Eva Schranz empfiehlt, zunächst die Gynäkologin oder den Gynäkologen zu kontaktieren, um einen ersten Kontrolltermin zu vereinbaren. Ab der siebten Schwangerschaftswoche kann ein Herzschlag am Ultraschall erkannt werden, also rund zwei Wochen nachdem die Regelblutung ausgeblieben ist. Daher wird der erste Arzttermin meist ab der siebten bis neunten Schwangerschaftswoche empfohlen. 

Auch sollte, falls gewünscht, am besten eine Hebamme konsultiert und ein Platz reserviert werden, denn je nach Betreuungswunsch und Geburtstermin kann es sinnvoll sein, eine Hebamme bereits sehr früh zu kontaktieren, etwa bei einer Hausgeburt. Einige Frauen kontaktieren auch eine Wahlhebamme bei einer Geburt im Krankenhaus. Im Krankenhaus selbst werden Gebärende zwar von Ärztinnen und Ärzten sowie Hebammen betreut, kennen diese jedoch oft zuvor nicht. Einige Frauen bevorzugen es, die Hebamme im Vorfeld kennenzulernen und sich mit deren Hilfe auf die Geburt vorzubereiten. 

Entscheidet man sich für eine „Standardgeburt“ im Krankenhaus ist man zwar nicht gezwungen, eine Hebamme zu suchen, kann aber andere Angebote wie das Hebammenberatungsgespräch im Mutterkindpass, Geburtsvorbereitung oder Hausbesuche nach der Geburt, also eine Wochenbettbetreuung, durch eine Hebamme annehmen. Die Wochenbettbetreuung ist dabei eine Kassenleistung und kann bis zu zwölfmal in den ersten acht bis zwölf Lebenswochen des Neugeborenen in Anspruch genommen werden.

ie meisten Babys kommen im Burgenland im Krankenhaus zur Welt, doch es gibt auch andere Möglichkeiten wie die Hausgeburt oder das Geburtshaus in Eisenstadt.  | Foto: Christiane Raffeiner
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Geburtshaus, Krankenhaus oder Hausgeburt?

Die meisten Babys kommen im Burgenland im Krankenhaus zur Welt, doch es gibt auch andere Möglichkeiten wie die Hausgeburt oder das Geburtshaus in Eisenstadt. Im Krankenhaus sind medizinische Hilfe, starke Schmerzmittel oder auch PDAs, also ein „Kreuzstich“, sofort möglich. Begleitet werden Gebärende in der Geburt von Ärztinnen, Ärzten und einer diensthabenden Hebamme, die man vorher nicht kannte. Es kann auch dazu kommen, dass eine Hebamme mehrere Geburten betreut und daher weniger Zeit für die Betreuung der einzelnen Frau hat. Daher entscheiden sich viele Frauen für eine Wahlhebamme, welche jedoch eine Geburt in einem Krankenhaus nur dann begleiten darf, wenn sie einen Wahlhebammenvertrag mit dem Spital abgeschlossen hat. Eine Geburt im Krankenhaus kann auch Frauen Sicherheit bieten, welche im Vorfeld große Sorgen wegen Notfällen oder Komplikationen haben. Eine Schwangere aus dem Nordburgenland erklärt MeinBezirk gegenüber, dass die Gewissheit einer raschen medizinischen Betreuung und ein schneller Zugang zu Schmerzmitteln beruhigend sind und ihr ein Gefühl der Sicherheit vermitteln.

Wenn die Schwangere keine ernsten Vorerkrankungen oder Risiken mitbringt und die Schwangerschaft gut verläuft, ist auch eine außerklinische Geburt möglich. Die Entscheidung, wo und in wessen Begleitung die Geburt ablaufen soll, ist dabei eine ganz persönliche und kann von Frau zu Frau unterschiedlich getroffen werden. Es geht darum, wo sich die Frau am wohlsten und sichersten fühlt. Einige entscheiden sich hier für eine Hausgeburt oder ein Geburtshaus. 

Doulas sind nicht medizinische Geburtsbegleiterinnen und leisten etwa mentale Unterstützung vor, während und nach der Geburt. | Foto: Christiane Raffeiner
  • Doulas sind nicht medizinische Geburtsbegleiterinnen und leisten etwa mentale Unterstützung vor, während und nach der Geburt.
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Bei einer Hausgeburt ist eine Hebamme zurate zu ziehen. Hier gibt es Kassenhebammen oder Wahlhebammen. Kassenhebammen sind kostenlos für die Eltern, Wahlhebammen werden privat gezahlt und später die Rechnung bei der Gesundheitskasse eingereicht. Die Schwangere lernt die Hebamme im Vorfeld kennen und schließlich findet die Hausgeburt in einer vertrauten Umgebung statt, die Hebamme begleitet und betreut die Geburt. Sollte es zu Komplikationen kommen, wird die Geburt ins Krankenhaus verlegt. 

Letzteres gilt auch für die Geburt im Geburtshaus. Das Geburtshaus Juno ist etwa in unmittelbarer Nähe zum Krankenhaus in Eisenstadt gelegen. Ein Geburtshaus ist dabei eine Hebammenpraxis. Auch hier werden Beratungen bereits während der Schwangerschaft angeboten und auch die Hebamme, welche die Geburt begleitet, ist der Gebärenden zuvor bekannt. In der Endphase der Geburt kommt eine zweite diensthabende Hebamme hinzu, um zusätzlich zu unterstützen. Ein Geburtshaus ist somit ein „Mittelweg“ zwischen Krankenhaus und Hausgeburt. Hier arbeiten keine Ärztinnen und Ärzte. Im Geburtshaus werden daher nur gesunde Frauen mit unkomplizierten Schwangerschaften zur Geburt angenommen, und die Hebammenpraxis ist privat zu bezahlen. Die Gesundheitskasse erstattet jedoch einen Teil der Kosten zurück.

"Eine Schwangere mit positiver Einstellung und einem natürlichen Zugang zur Geburt, der am wichtigsten ist, dass die Geburt möglichst ohne Eingriffe abläuft, wird sich vielleicht für ein Geburtshaus oder die Hausgeburt entscheiden. Schwangere, die vor allem befürchten, dass routinemäßig in den Geburtsverlauf eingegriffen wird oder denen ihre Selbstbestimmung und eine intensive, frauenzentrierte Betreuung sehr wichtig sind, entscheiden sich häufiger für eine außerklinische Geburt. Das können zum Beispiel auch Frauen sein, die ihr Geburtserlebnis im Krankenhaus als unschön oder traumatisch empfunden haben und deshalb beim nächsten Kind einen anderen Weg gehen möchten."
Eva Schranz, Geburtshauses Juno

Hebammen und Doulas im Burgenland

Eine Hebamme kann also vor, während und nach der Geburt konsultiert werden. Bei Hausbesuchen nach der Geburt kontrolliert sie etwa das Trinkverhalten, Nabelheilung, die Möglichkeit einer Gelbsucht und das Gewicht des Kindes. Zudem überwacht sie die Gesundheit der Mutter. Auch die Stillberatung nimmt im Rahmen der Hausbesuche häufig einige Zeit in Anspruch, wie Eva Schranz MeinBezirk gegenüber erklärt. Eine Hebamme ist in jedem Fall bei der Geburt dabei. Entweder als Wahl-, Kassen- oder diensthabende Hebamme. Zusätzliche Unterstützung verspricht etwa eine Doula. 

Eine Doula empfiehlt sich daher insbesondere für Eltern, welche sich zusätzliche Unterstützung und Betreuung wünschen.  | Foto: Geburtshaus Juno
  • Eine Doula empfiehlt sich daher insbesondere für Eltern, welche sich zusätzliche Unterstützung und Betreuung wünschen.
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Doulas sind nicht medizinische Geburtsbegleiterinnen und leisten etwa mentale Unterstützung vor, während und nach der Geburt. Der Begriff stammt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie „Dienerin“. Sie konzentriert sich bei der Schwangerschaft und Geburt auf die Frau, stellt sich auf ihre Bedürfnisse ein und macht ihr Mut. Schranz rät, insbesondere bei einer Krankenhausgeburt wäre es von Vorteil, eine Doula an seiner Seite zu wissen, da diensthabende Hebammen oft nicht die ganze Zeit über bei der Gebärenden bleiben können. Viele Krankenhäuser gestatten jedoch nur eine Begleitperson, daher muss sich hier im Vorfeld erkundigt werden. Auch bei einer Hausgeburt oder Geburt im Geburtshaus kann eine Doula hinzugezogen werden, auch wenn hier die Hebamme ebenfalls sehr präsent sein kann. 

Eine Doula empfiehlt sich daher insbesondere für Eltern, welche sich zusätzliche Unterstützung und Betreuung wünschen. Sie betreuen Mütter auch nach der Geburt im Wochenbett und bringen nahrhaftes Essen und kümmern sich um die Familie. Auch im Burgenland gibt es Doulas, wie bei DIA-Doulas im Burgenland.

Eine Hebamme im Burgenland finden Frauen entweder über Empfehlungen im Bekanntenkreis oder über das Österreichische Hebammengremium, welches einen Online-Verteiler auf ihrer Webseite anbietet.

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