An Behebung wird gearbeitet
Burgenlandweite Probleme beim Heimtiernotruf 141 möglich
Schlechte Nachrichten gibt es derzeit für Haustierbesitzer. Denn fallweise ist der burgenländische Notruf 141 telefonisch nicht erreichbar oder aber eine verwirrende Tonbandinfo verleitet zum Auflegen. Dies führte bei einer Katze mit epileptischen Anfällen dazu, dass „Gyöngyi“ erst zwei Tage später von seinem Leid erlöst werden konnte.
BURGENLAND. Ein Mix aus Umständen führt derzeit dazu, dass es für Tierliebhaber im Burgenland zu Problemen kommen kann, wenn Katze, Hund, Meerschweinchen, Vogerl & Co tierärztliche Hilfe benötigen. Wie beim Oberwarter Franz Pöltl, dessen Samtpfötchen eines Abends von heftigen epileptischen Anfällen heimgesucht worden ist. Auf einem Video hielt er das schreckliche Leiden der Mieze fest. „Sie konnte keine Bewegung mehr steuern und ist regelrecht durch die Wohnung geflogen. Diese Schmerzen mitansehen zu müssen war richtig brutal!“, so der Katzenliebhaber.
Fehlleitung über Handy
Für den erfahrenen Haustierhalter war nach kurzer Zeit klar, dass es keine Rettung mehr für „Gyöngyi“ gab. Also wollte er den Stubentiger von seinen furchtbaren Qualen erlösen. Wählte um 22.15 Uhr von seinem Handy die „141“. Jene Nummer, die auf der Homepage vom „Land Burgenland“ (burgenland.at) als Heimtiernotdienst angeführt ist. Doch statt einer Veterinär-Auskunftsstelle kam er ins Nirwana, also ins Nirgendwo. Bei einem neuerlichen Versuch landete er bei der „Gesundheitsberatung 1450“.
„Ich wollte ja keinen Arzt für mich, sondern Hilfe für meine Katze. Also habe ich aufgelegt. Klar war ich verzweifelt. Immerhin musste ‚Gyöngyi‘ zwei Tage länger unter furchtbaren Beschwerden leiden, ehe mein Haustierarzt sie von den Schmerzen erlösen konnte!“, zeigte sich Franz Pöltl fassungslos und aufgebracht, als er den RegionalMedien von seiner „Odyssee“ berichtete.
Unsere Recherchen brachten tatsächlich einige aktuelle „Probleme“ zutage. Wer im Burgenland die 141 wählt, gelangt, je nach Handy-Funknetzanbieter, nicht immer in die zuständige Landessicherheitszentrale nach Eisenstadt. In einigen Regionen, vor allem in Grenznähe zum Ausland oder aber zu anderen Bundesländern, kommt es nämlich aus technischen Gründen zu Fehlleitungen. Abhilfe schafft, wenn man zusätzlich die Vorwahl eintippt, also 02682-141. Dann landet man zielsicher an der richtigen Stelle.
Vorwahl mitwählen
Fatalerweise zeigt die „Landes-Homepage“ für Hilfe suchende Tierbesitzer bis dato auch nur die Notruf-Nummer „141“. „Ja, wir wurden bereits auf diesbezügliche Erreichbarkeitsprobleme aufmerksam gemacht und haben die Landessicherheitszentrale zwecks Korrektur informiert!“, schilderte Nicole Miehl, Sachbearbeiterin in der Veterinär-Direktion. Der darauf angesprochene LSZ-Leitstellenleiter Mario Promnitzer: „Ich kümmere mich bereits darum!“ Ing. Markus Halwax, Leiter der Landessicherheitszentrale: „Parallel dazu suchen wir mit den dafür zuständigen Handynetzbetreibern nach Lösungen, um künftig regionale Verbindungsprobleme vermeiden zu können, wenn im Burgenland die 141 ohne Vorwahl gewählt wird!“
Verwirrende Tonbandansage
Ein weiteres Manko, das nicht nur verunsichert, sondern total verwirrt, ergibt sich durch die aktuelle Tonbandansage der LSZ in Eisenstadt. Denn der Tiernotruf landet beim „Ärztlichen Bereitschaftsdienst“. Eine automatisierte Stimme fordert dann zur Wahl von Tasten auf. Drückt man „1“ hört man die Erreichbarkeit der Humanmediziner. Bei „2“ gelangt man zur „Gesundheitsberatung durch diplomiertes Krankenpflegepersonal der 1450“. Kein Wort fällt bezüglich „Veterinär-Hilfe“. Mario Promnitzer: „Die Änderung des Ansagetextes ist bereits in Bearbeitung!“
Notdienst-Erreichbarkeiten
Zudem stellt die LSZ fest, dass der Heimtiernotdienst nicht rund um die Uhr besetzt ist. Die beschränkten Erreichbarkeiten sind: an Samstagen 12-24 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen von 8-24 Uhr. Beim Nutztiernotdienst sieht das anders aus: Mo-Fr von 19-24 Uhr und Sa/So/Feiertag von 5-24 Uhr. Zu allen anderen Zeiten wird auf die jeweils zuständigen Tierärzte und deren Praxen verwiesen. „Wenn jemand außerhalb der offiziellen Erreichbarkeiten Hilfe für sein Haustier benötigt, kann man sich trotzdem zur 1450 verbinden lassen!“, so Mario Promnitzer. „Wir werden dann anhand unserer Veterinär-Listen versuchen, bestmöglich zu helfen!“
Lokalaugenschein / Landessicherheitszentrale erhält bis zu 800 Anrufe am Tag
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