Seefestspiele Mörbisch
„Das Land des Lächelns ist eine der emotionalsten Operetten“
Interview mit Peter Edelmann, Intendant der Seefestspiele Mörbisch, über die heurige Produktion „Das Land des Lächelns“.
MÖRBISCH. Warum haben Sie sich im zweiten Jahr Intendanz für den Lehár-Klassiker „Das Land des Lächelns“ entschieden?
PETER EDELMANN: Es sind mehrere Faktoren, die dafür sprachen: Das Stück war zuletzt vor 18 Jahren auf der Seebühne zu erleben. Dann passt es vom Sujet und der Konzeption des Bühnenbildes auf die große Bühne. Und für mich ist es einer der emotionalsten Operetten, die von Lehár fast wie eine Oper konzipiert wurde.
Auf was dürfen Sie sich die Besucher besonders freuen?
Vor allem auf die Musik von Franz Lehár, und auch die Handlung ist herzzerreißend. Es liegt eine gewisse Spannung in dieser Operette, die vom Gegensatz der Welten – China und Europa – lebt.
… und die sich auch am Bühnenbild zeigt?
Ja. Der erste Akt spielt im Wiener Prater vor hundert Jahren – mit einer Drachenbahn, Plakaten aus der Zeit und auch der Calafati wird auf der Bühne zu sehen sein. Dabei handelt es sich ja um eine chinesische Figur, die auch der Grund war, dass wir an den Prater gedacht haben. Im zweiten und dritten Akt bestimmt dann ein überdimensionaler Drache das Bühnenbild.
Das heißt, es wird den Besuchern auch optisch nicht fad…
Nein, überhaupt nicht. Wir haben hier durch die Bühnengröße die Möglichkeit, Operette zu spielen, wie sonst nirgends. Und das versuchen wir, auszunützen.
Es wird auch ein Bühnencomeback von Harald Serafin geben. War das Ihre Idee?
Ja, ich wollte ihn unbedingt wieder auf der Seebühne habe – sieben Jahre nach seiner letzten Rolle in der „Fledermaus“. Und es hat sich die Rolle des Obereunuchen angeboten. Das ist so eine Art Paradiesvogel. Das Publikum darf sich freuen.
Hat Serafin gleich zugestimmt?
Er hat schon einmal geschluckt. Die Rolle des Obereunuchen ist doch etwas anderes, als er bisher gespielt hat. Aber ich bin dankbar, dass er es macht.
Haben Sie sich bezüglich der Besucherzahlen ein Ziel gesetzt?
Ja. Ich habe gesagt, jedes Jahr ein bisschen mehr. Im vergangenen Jahr waren es zehn Prozent. Und auch heuer liegen wir beim Verkauf bereits positiv. Es läuft gut.
Sie sind nun das zweite Jahr Intendant der Seefestspiele. Hat sich Ihr Leben dadurch stark verändert?
Ja, doch sehr. Wenn ich in der Früh aufwache, ist mein erster Gedanke ,Mörbisch'. Es ist das ganze Jahr und und jeden Tag etwas zu tun. Ich arbeite praktisch an drei Produktionen gleichzeitig: an der heurigen, an der nächsten und an der übernächsten. Mir macht es aber sehr viel Spaß, sonst hätte ich diese Funktion nicht angenommen. Ich habe gottseidank eine sehr verständnisvolle Frau und ein sehr gutes Team. Wir ziehen alle an einen Strang und der Erfolg ist dann für alle befriedigend.
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