Burgenland
Land und Mobilitätspartner restrukturieren öffentlichen Verkehr
Im Zuge des Starts des Burgenländischen Anrufsammeltaxis (BAST) und der Einführung neuer Buslinien am 4. September kommt es auch zu einer Neuorganisation des Busverkehrs im Burgenland. In Zukunft setzt das Land auf Partnerschaften mit privaten Busunternehmen, und teilt das Burgenland in drei Verkehrsregionen.
BURGENLAND. Das Land Burgenland hat sich zum Ziel gesetzt, dass jeder Burgenländer und Burgenländerin künftig von zu Hause bis zur Arbeit mit dem öffentlichen Verkehr fahren kann. Damit dies gelingt müsse man Partnerschaften eingehen. „Wenn wir wirklich ein lückenloses System bieten wollen, können wir das als Land Burgenland nicht alleine stemmen. Damit wir den bestmöglichen öffentlichen Verkehr im Burgenland anbieten können, brauchen wir private Partner", berichtete Landeshauptmann Hans Peter Doskozil heute, Donnerstag, bei einer Pressekonferenz in Eisenstadt.
Drei Verkehrsregionen
Die private Partner sollen in Zukunft gemeinsam mit den Verkehrsbetrieben Burgenland (VBB) den öffentlichen Verkehr im Burgenland durchführen. Dafür wird das Burgenland in die Verkehrsregionen Nord, Mitte und Süd aufgeteilt. Für jede Region wird ein eigenes Tochterunternehmen der VBB gegründet. An den einzelnen Tochterunternehmen beteiligt sich ein privater Partner, der jeweils einen Anteil von maximal 49 Prozent der Gesellschafteranteile übernimmt und sich in Form von Ressourcen und/oder Eigenkapital in diese Gesellschaft einbringt. Aus einem europaweiten Ausschreibungsprozess wurde die Postbus AG für den Norden, das Unternehmen Blaguss für das Mittelburgenland und die Dr. Richard Gruppe für das Südburgenland als Partner auserwählt. Zusätzlich gibt es noch eine Reihe von Kleinstunternehmer die als Partner agieren und ergänzend startet ab 4. September das Anrufsammeltaxi BAST.
Sammeltaxis auch im Norden
„Mit der Etablierung der Verkehrsbetriebe Burgenland, haben wir bereits vor geraumer Zeit einen weiteren wichtigen Schritt zur Neuordnung und Neustrukturierung der Verkehrsdienstleistungen im Burgenland gesetzt. Dieses flexible Modell ermöglicht es auszutesten, ob Linien funktionieren, ob sie von der Bevölkerung angenommen werden, oder ob sie adaptiert oder geändert werden müssen. Schlussendlich geht es darum, im ganzen Burgenland einen öffentlichen Verkehr anzubieten, so wie ihn die Bevölkerung brauchen würde“, so der Landeshauptmann. Laut Doskozil ist auch geplant, die Sammeltaxis auf das Norburgenland auszudehnen. Der genaue Zeitpunkt für die Umsetzung im Jahr 2024 würde nach einer Evaluierungsphase festgelegt werden. Zudem soll ein Burgenland-Ticket eingeführt werden.
Angebotsausweitung
Die VBB haben mittlerweile zwölf Buslinien im Land etabliert. Start für die neuen Linien der VBB in Kooperation mit den Partnern fällt am Montag, dem 4. September. Verkehrslandesrat Heinrich Dorner: „Wir alle sind in Vorbereitung auf den 4, September, wo wir in eine neue Ära des öffentlichen Verkehrs im Burgenland einsteigen. Ein wichtiger Punkt ist die Angebotsausweitung, damit jede Burgenländerin und jeder Burgenländer auch ein annehmbares Angebot im öffentlichen Verkehrsbereich bekommt.“
"Herausforderungen sind groß"
Das Burgenland sei äußerst ambitioniert beim Ausbau des öffentlichen Verkehrs, meint Werner Gumprecht, Geschäftsführer der Dr. Richard Gruppe. „Die Herausforderungen sind groß, innerhalb kürzester Zeit wird ein praktisch flächendeckendes Mobilitätsangebot geschaffen werden, das in naher Zukunft auch klimaneutral sein soll. Das nunmehr entwickelte Kooperationsmodell zwischen öffentlicher Hand und privaten Betreibern ist im öffentlichen Verkehr in vielerlei Hinsicht neu und jedenfalls einzigartig.“
Kritik von der ÖVP
In einer ersten Reaktion auf die Pressekonferenz von Landesrat Dorner zum Thema öffentlicher Verkehr zeigt sich ÖVP-Verkehrssprecher Hans Unger verwundert über den PR-Aufwand, den die SPÖ-Alleinregierung im Vorfeld der Fahrplanänderung betreibt. „Offensichtlich bemerkt man auch im Büro des zuständigen Landesrates, dass viele Menschen mit der Änderung unzufrieden sind. Für zahlreiche Pendlerinnen und Pendler kommt es zu enormen Verschlechterungen. Wir werden diese aufzeigen“, verweist Unger auf das morgige Pressegespräch in Oberwart zum Thema "NEIN zur Pendlerschikane".
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