Doskozil nach Ostgipfel
"Meinungsschwenk in der Bevölkerung muss gelingen"
Am Mittwochabend wurden die erwarteten Verschärfungen für Wien, Niederösterreich und das Burgenland bekannt gegeben. LH Doskozil richtete dabei einen "dringenden Appell" an die Öffentlichkeit
WIEN/BURGENLAND. "Wenn wir der Bevölkerung die Sinnhaftigkeit der Maßnahmen nicht glaubhaft übermitteln können, werden sie nicht wirken", sagte LH Doskozil und argumentierte die beschlossenen Maßnahmen mit den "massiven Probleme bei den Spitalsbetten". Man laufe nämlich Gefahr, dass die Kapazitäten der Intensivbetten zu Ende gehen und niemand in der Politik wolle verantworten, dass jemand, der eine Intensivbehandlung benötige, keine bekomme.
"Öffnungsschritte derzeit nicht möglich"
Kontrollierte Öffnungsschritte seien aufgrund der momentanen Situation derzeit nicht möglich – vorher müsse ein "Meinungsschwenk" in der Bevölkerung gelingen. "Deshalb auch mein dringender Appell an alle in diesem Raum, die Bevölkerung wachzurütteln", sprach Doskozil auch in Richtung der anwesenden Journalisten. Damit die Bevölkerung auch mitziehe, müssten in sämtlichen Bereichen Perspektiven geschaffen sowie ein klares Ziel definiert werden. Nur dann könne man Öffnungsschritte ermöglichen.
Lob für parteiübergreifenden Konsens
Burgenlands Landeshauptmann lobte Ludwig, Mikl-Leitner und Anschober für den parteiübergreifenden Konsens bezüglich der kommenden, verschärften Maßnahmen in der Ostregion. "Diese Diskussionskultur wird auch in den nächsten Wochen ganz wichtig sein. Jetzt ist die Phase, wo wir Verantwortung in einer höheren Dimension übernehmen müssen."
Diese Maßnahmen wurden präsentiert:
- "Osterruhe light": Von 1. bis 6. April soll der Handel bis auf Produkte des täglichen Bedarfs geschlossen werden. Auch die körpernahen Dienstleistungen müssen wieder einmal schließen. Ausgangsbeschränkungen gelten in dieser Zeit wieder rund um die Uhr, wie schon zu Weihnachten.
- Distanzlernen für alle Schülerinnen und Schüler in der Woche nach den Osterferien. Anschließend soll mit PCR-Tests wieder in den Schulalltag zurückgekehrt werden.
- Die FFP2-Maske wird in allen Innenräumen verpflichtend, wenn mehrere Personen anwesend sind und auch dort, wo es im Freien größere Menschenansammlungen gibt.
- In allen Betrieben wird eine wöchentliche Testpflicht eingeführt. Andernfalls muss aus dem Home Office gearbeitet werden.
- Verschärfungen bei der Einreise aus dem Ausland: Registrierte Grenzpendlerinnen und -pendler müssen sich künftig zweimal pro Woche testen lassen.
- Ab dem 7. April wird der Handel wieder geöffnet, Zugangstests sollen dann auch für das Einkaufen verpflichtend werden – ausgenommen davon sind laut Gesundheitsminister Anschober Lebensmittelgeschäfte.
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